In unserer Ratgeber-Reihe „Wir testen für Euch“ haben wir uns diese Woche 10 Tage lang mit dem Thema Dankbarkeit beschäftigt. Was für Vorteile das bringt und wie du sie am besten in Deinen Tagesausklang einbinden kannst erfährst Du in diesem Artikel.
Wieso Dankbarkeit?
Oft können wir nicht einschlafen, weil wir über verschiedenste sorgenerregende Dinge im Bett nachgrübeln. Kann da Dankbarkeit helfen? Das mit der Dankbarkeit ist so eine Sache. Viele Leute sprechen davon. Es scheint (wieder) ein relevanteres Thema zu sein und doch ist die konsequente Umsetzung oft schwierig. Und was ist Dankbarkeit denn genau? Bin ich nicht schon dankbar, wenn ich mich beim Bäcker für die eingepackten Brötchen bedanke?
Dankbarkeit mag wie ein weiterer Selbstverbesserungstrend klingen, der vom #-Volk gepredigt wird. Aber tatsächlich basieren alle Erkenntnisse in diesem Bereich auf zahlreichen Studien. Dankbarkeit kann für jeden Menschen und in jeder Lebenslage etwas anderes bedeuten. Sie ist ein Charakterzug, ein Gefühl, eine Tugend und eine Verhaltensweise. Man kann sie jemanden gegenüber empfinden, der etwas Nettes getan hat. Aber auch zum Beispiel für das Wetter, die Natur oder eine glückliche Fügung. Sie ist fest in unseren Genen verankert.
Die Auswirkung von Dankbarkeit: Wissenschaftlern zufolge prägt Dankbarkeit im Gehirn Zentren für Belohnungen und soziale Bindungen an und verbessert außerdem unsere Fähigkeit, die Absichten anderer zu deuten. Dankbarkeit wirkt sogar direkt negativen Gefühlen und Tendenzen entgegen, wie zum Beispiel Neid, Vergleichsdrang, Narzissmus, Zynismus und Materialismus. Menschen, die egal wofür dankbar sind, neigen deshalb dazu, glücklicher und zufriedener zu sein. Sie führen glücklichere Beziehungen und finden schneller Freunde. Sie schlafen besser, sind weniger anfällig für Depressionen, Sucht und Burn-Out und können obendrein noch besser mit traumatischen Ereignissen umgehen. In gewisser Weise schützt Dankbarkeit dich davor, in eine der psychischen Fallen zu tappen, die das moderne Leben dir stelle. Zum Beispiel wirkt Dankbarkeit messbar der Tendenz entgegen, Positives zu vergessen oder herunterzuspielen. Zum anderen kann Dankbarkeit einen positiven Beitrag zur Energie-Balance haben und so Burn-out und anderen psychischen Erkrankungen entgegenwirken.
Drei Schritte zur Dankbarkeit mit Journaling
Kurz gesagt kann sich regelmäßige, bewusst angewandte Dankbarkeit für Dich als einen großen Vorteil mit kleinem Aufwand entwickeln. Wir haben uns das zu Herzen genommen und jeden Abend eine Art Tagebuch geführt. Allerdings werden hier nicht irgendwelche Dinge des Tages niedergeschrieben. Es geht darum, dass Du für Dich die kleinen Dinge am Tag reflektierst, die Du positiv erlebt hast. Das kann zum Beispiel das leckere Ei zum Frühstück oder der leckere Cappuccino am Nachmittag gewesen sein. Auch eine Umarmung deiner Liebsten oder eine nette Nachricht kann den Tag ein Stück schöner wirken lassen. Und wenn Dir gar nichts einfallen sollte, kannst Du vielleicht auch dafür dankbar sein, lesen und schreiben zu können.
1) Lege Dir ein kleines schönes Notizbuch samt Stift zu.
2) Notiere jeden Abend 3 Dinge des Tages, für die Du dankbar bist.
3) Wiederhole das regelmäßig und konsequent!
Der dritte Schritt ist hierbei der alles entscheidende. Du wirst die positiven Konsequenzen vielleicht schon nach einem Mal spüren. Wichtig ist es jedoch, dass Du es zu einer täglichen Routine machst. Dabei gewöhnst Du dein Gehirn daran, mindestens einmal am Tag bewusst die positiven kleinen Dinge des Alltags wahrzunehmen. Dadurch gewöhnt sich Dein Gehirn daran und wird mit der Zeit auch über den Tag verteilt wachsamer für schöne Erlebnisse.
Fazit
Wir sind ganz ehrlich: Du wirst wahrscheinlich nicht jeden Abend eine positive Gefühlsexplosion erleben. Und Dein Schlaf wird auch dadurch nicht um 50 Prozent in der Qualität steigen. Aber darum geht es auch gar nicht. Viel wichtiger ist, dass Du dir jeden Abend diese zwei bis drei Minuten Zeit nimmst. Egal, ob Dir gerade danach ist oder nicht. Uns ist aufgefallen, dass die Motivation auch mal etwas abflachen kann. Es braucht eine gewisse Zeit, bis sich diese Routine entwickelt hat. Dann ist es jedoch eine gute Möglichkeit, den Tag nochmals rückblickend zu reflektieren.
Wir haben jedoch schon gemerkt, dass wir mit der Zeit achtsamer den Tag über werden. Auf einmal ist dann das Glas Wasser nicht einfach zweckdienlich, um weniger Durst zu haben, sondern ein kurzer Moment der Erholung. Das hat uns wirklich überrascht, wie schnell nicht nur abends der Fokus hin auf die kleinen positiven Dinge am Tag sich ändert.
Hiermit haben wir Dir ein paar Punkte geliefert, zu dem wahrscheinlich noch weit unterschätzen Thema der Dankbarkeit. Probier es einfach spielerisch für Dich aus. Falsch machen kannst Du damit gewiss nichts :-).
Vorteile
- Dankbarkeit erhöht deine allgemeine Zufriedenheit
- Dankbarkeit vor dem Einschlafen richtet Dich positiv auf den Schlaf aus
- Du wirst gelassen und ruhig
- Durch das Niederschreiben verbesserst Du deine Erinnerungsfähigkeit
Nachteile
- Unregelmäßig bewusst angewandt sind die enorm positiven Effekte geringer
Florian Schönberger
Florian studiert aktuell im Master Sportpsychologie. Im Leistungssport ist Schlaf Thema Nummer 1 in der Regeneration. Qualitativ hochwertiger Schlaf ist jedoch nicht nur für Leistungen im Spitzensport interessant. Ihm persönlich ist dabei wichtig, die Empfehlungen und Unterstützungen die DeinSchlaf für seine Kunden anbietet, auch selbst bestmöglich umzusetzen und somit immer wieder neue Dinge zum Thema Schlaf auszuprobieren.