Schlafhypnose. Das mag für viele nach einer mythischen Praktik klingen. Doch tatsächlich handelt es sich dabei um eine risikofreie und effektive Art, Deinen Schlaf zu verbessern. Zahlreiche Studien belegen, Hypnose kann dabei helfen:
- Die Einschlafzeit zu verkürzen und
- Die Schlafqualität zu verbessern durch einen tieferen, erholsameren Schlaf
Doch was genau ist überhaupt Hypnose? Und wie kann sie Dir beim Schlafen helfen?
Hypnose – Deine „Geheimwaffe“ für ausgezeichneten Schlaf
Hypnose erlaubt es Dir, nach Belieben zu „schlafen“ und dabei unterbewusst wach zu bleiben. Die Hypnose ist dabei aber nicht dasselbe wie der Schlaf, sondern stellt einen eigenständigen Bewusstseinszustand da. Der resultierende tranceartige Zustand ist gekennzeichnet durch fokussierte, tiefe Entspannung. Dein Unterbewusstes kann somit leichter erreicht werden. Das kann besonders nützlich sein, um Blockaden zu beseitigen, die Dich am Einschlafen hindern. Hierbei kann Dir ein geübter Therapeut helfen. Oder Du kannst mithilfe von Selbsthypnose in einen Zustand der Trance eintauchen und so Deinen Schlaf verbessern. Aber das ist noch nicht alles: Hypnose kann Dir auch nachts beim Einschlafen helfen.
Wie kannst Du die Hypnose durchführen?
Es gibt drei Möglichkeiten, die Hypnose zur Verbesserung deines Schlafs einzusetzen. So gibt es spezielle Therapeuten, die die Hypnose bei Dir durchführen können. Du kannst Dir aber auch von einem Therapeuten die Selbst-Hypnose beibringen lassen, um die Technik regelmäßig zuhause anwenden zu können. Wenn Du nicht zu einem Therapeuten gehen möchtest oder es in Deiner Nähe keinen Therapeuten gibt, kannst Du die Hypnose auch mittels Audioanleitung erlernen. Dazu gleich mehr.
Schritt für Schritt einschlafen
Die Schlafhypnose ist gewöhnlich so aufgebaut:
- Entspannen: Du legst dich bequem und entspannt hin.
- Loslassen: Lass Deine Sorgen und Bedenken fallen.
- Induktion: Erlaube Dir, noch tiefer in den entspannten Zustand zu sinken und deine rationalen Gedanken zurückzulassen.
- Atmung: Bewusste Atmung bringt Dich noch tiefer in den entspannten Zustand.
- Suggestion: Das Bedürfnis zu Schlafen wird in Dir geweckt.
Am einfachsten lassen sich diese Schritte durch eine Audioanleitung umsetzen. Probiere doch mal diese 15 Minuten Schlafhypnose, wenn Du Schwierigkeiten hast einzuschlafen.
Schlafhypnose, funktioniert das wirklich?
Vorneweg: Schlafhypnose ist nicht für jeden geeignet. Denn nicht jeder kann gleich gut hypnotisiert werden. Studien zufolge sind etwa 25% der Menschen nicht empfänglich für Hypnose.
Doch für die übrigen Menschen kann Schlafhypnose wahre Wunder wirken. Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 kann Hypnose vor dem Einschlafen den tiefen, regenerativen Schlaf verlängern. Und zwar um bis zu 80%.
Großartige Neuigkeiten für unser Immunsystem. Denn besonders in dieser Schlafphase (dem Tiefschlaf) finden die meisten regenerativen Prozesse in unserem Körper statt (Schlafphasen und Schlafzyklus). Hypnose kann dementsprechend nicht nur die Einschlafzeit verkürzen, sondern auch für einen tieferen, gesunderen Schlaf sorgen.
Ist Schlafhypnose gefährlich?
Du hast Angst vor Nebeneffekten, z.B. nicht mehr aus der Trance aufzuwachen? Sei beruhigt. Denn während der Trance behältst Du weiterhin die Kontrolle über Deinen Körper. Du hast also immer die Möglichkeit den Zustand zu beenden.
Ein Vergleich von 24 Studien zu dem Thema konnte außerdem kaum Nebeneffekte der Behandlungsmethode feststellen. Die meisten Studien fanden einen positiven Einfluss von Hypnose auf den Schlaf. Negative Nebeneffekte konnten nur selten festgestellt werden. Dazu gehören unter anderem:
- Schwindel
- Verwirrung
- unangenehme Empfindungen
- Panikattacken
- “falsche” Erinnerungen
Diese Nebeneffekte treten nur bei sehr wenigen Menschen auf. Laut dieser Studie kann es allerdings auch sein, dass diese Nebeneffekte nur selten registriert werden, da sie in der Regel nur kurz auftreten.
Hypnose gegen Schlafstörungen und vieles mehr
Hypnose wird nicht nur bei Schlafstörungen eingesetzt. Auch in weiteren Bereichen kann die Hypnose eingesetzt werden, dazu zählen zum Beispiel:
- Schmerzen
- Stressreduktion
- Immunsystem
Insbesondere bei chronischen Schmerzen kann Hypnose helfen, die Schmerzwahrnehmung zu verändern. Damit können die Schmerzen auf Dauer bei einigen Patienten reduziert werden. Wie auch bei der Behandlung von Schlafstörungen mittels Hypnose ist auch hier nicht jeder Mensch gleichermaßen empfänglich für die Therapie.
Für wen ist Schlafhypnose besonders gut geeignet?
Wie schon gesagt, spricht die Hypnose nicht bei jedem Menschen an. Zudem konnte gezeigt werden, dass Hypnose besonders bei folgenden Schlafstörungen hilfreich sein kann:
- primäre Insomnie, d.h. Schlafstörung ohne zugrundeliegende Erkrankung
- sekundäre Insomnie, ausgelöst durch die Menopause, eine Posttraumatische Belastungsstörung, Schlafwandeln, Nachtangst und Einnässen im Schlaf
In jedem Falle aber ist die Hypnose eine meist nebenwirkungsfreie Möglichkeit, Deinen Schlaf zu verbessern. Somit lohnt es sich, diese Therapieform auszuprobieren, wenn Du Deine Schlafhygiene schon verbessert hast und nicht zu Tabletten greifen möchtest.
Fazit
Die Schlafhypnose ist eine gute Möglichkeit, Deine Schlafqualität zu verbessern. Zwar gibt es nicht sehr viele Studien, die sich genauer mit der Wirkweise der Schlafhypnose auseinandersetzen. Ihr positiver Effekt konnte jedoch in einigen Studien gezeigt werden. Außerdem spricht nicht jeder Mensch auf die Schlafhypnose an. Insgesamt ist die Schlafhypnose aber eine einfache und ungefährliche Methode, Deine Schlafstörung zu behandeln. Du kannst sie sogar alleine mithilfe einer Audioanleitung erlernen und zuhause durchführen.
Marius Derkum
Marius studiert Kommunikationswissenschaften und Digitales Marketing. Während seiner Studienzeit hat er die drastischen Folgen eines unsteten Schlafzyklus am eigenen Körper gespürt. Um seine physische und psychische Leistung zu verbessern, hat er sich deshalb intensiv mit dem Thema Schlaf auseinandergesetzt. Sein Ziel ist es, durch informative und unterhaltsame Artikel die Bedeutung eines regelmäßigen Schlafrhythmus aufzuzeigen.