Früher hast Du auf Kindergeburtstagen immer versucht so lange wie möglich wach zu bleiben, im Teenageralter hast Du dann die ein oder andere Nacht durchgemacht und heute bist Du froh, wenn Du vor zwölf Uhr ins Bett kommst. Irgendwann fallen Dir nach einem langen Tag einfach die Augen zu. Unser Schlafbedürfnis verändert sich über die Zeit. Doch wie lange kannst Du eigentlich ohne Schlaf auskommen?
Das Wichtigste in Kürze
- Schlafentzug wirkt sich negativ auf Deinen Körper aus
- Die ein oder andere kurze Nacht schadet Dir aber nicht
- Mit der Uberman Schlaftechnik schläfst du insgesamt nur 2 Stunden pro Tag
- Bei depressiven Menschen kann ein Schlafentzug ab und zu euphorisierende Gefühle auslösen und suizidale Gedanken vertreiben
Was passiert mit Deinem Körper ohne Schlaf?
Eine durchzechte Nacht kann Dein Körper mit einer folgenden längeren Nacht ausgleichen und es entstehen keine direkten Schäden. Wenn Du allerdings tagelang nicht genügend Schlaf bekommst, können die Folgen Ausfallerscheinungen, Gewichtsverlust, übermäßiges Schwitzen oder Halluzinationen sein. Auch Deine Leistungfähigkeit nimmt durch den Schlafentzug deutlich ab. Schon nach einem Tag an Schlafentzug steigt das Stresshormon Cortisol in Deinem Körper. Ebenso ist es schwierig zu bestimmen, wie lange Du tatsächlich am Stück wach bist, da in Folge von Schlafentzug auch immer wieder Sekundenschlaf auftritt und zu gefährlichen Unfällen bei übermüdeten Autofahrern oder Piloten führen kann. Ob Schlafentzug tödlich sein kann, ist wissenschaftlich noch nicht hundertprozentig bewiesen. In verschiedenen Experimenten ist die Todesursache auf multiples Organversagen zurückzuführen, wie stark der Zusammenhang zum Schlafentzug ist, ist noch nicht ganz geklärt.
Uberman Schlaftechnik
Die Uberman Schlaftechnik ist geprägt von langen Wachphasen, die von kurzen 20minütigen power-naps unterbrochen werden. Alle vier Stunden schläfst Du für 20min und bist dann wieder für 4h wach. Insgesamt schläfst Du dabei 2h am Tag. Dabei fällst Du in diesen kurzen 20min direkt in Deine REM Schlafphase und träumst meist intensiv. Für die Umstellung brauchst Du aber etwa drei Wochen. Zunächst fühlt sich Dein Körper vollkommen übermüdet, bis Du dir die Schlafenszeiten und die langen Wachzeiten antrainiert hast. Danach stellt sich oft eine Art Hochgefühl ein, die dann jedoch in eine Art Robotorgefühl übergeht. Manche versprechen sich hiervon mehr Zeit – 22h am Tag an denen man so einiges machen kann. Allerdings fühlen sich viele zu müde um etwas zu unternehmen, dürfen sich aber auch nicht ausruhen, da sie sonst einschlafen. Ohne Schlaf auskommen – keine einfache Angelegenheit.
266 Stunden ohne Schlaf auskommen
Im Jahr 2007 blieb der Brite Tony Wright für 266 Stunden wach, was etwa 11 Tagen entspricht und brach damit den Rekord von Randy Gardner, der 264 ohne Schlaf auskam. Allerdings wird Tony Wright nicht im Guinessbuch der Rekorde festgehalten, da potentiell lebensgefährdende Aktionen dort nicht mehr platziert werden. Wright berichtete davon, dass seine eine Gehirnhälfte sich sehr schwer anfühlte, während die andere leicht, fast schwerelos, war. Um immer Menschen um sich zu haben, verbrachte er seine Zeit in einer kleinen Bar, wobei die verschiedensten Bands und Menschen ihn beschäftigten, um stets abgelenkt zu sein.
Ist Schlafentzug tödlich?
Die fatale familiäre Insomnie beginnt mit Ein-und Durchschlafproblemen und führt bis zu vollkommener Schlaflosigkeit und zum Tod. Dabei handelt es sich um eine Erbkrankheit, die allerdings extrem selten vorkommt, es sind nur etwa 60 Familien weltweit mit diesem Gen bekannt. Es treten Herzprobleme und Bewegungsstörungen sowie Persönlichkeitsveränderungen auf, bis die Betroffenen in ein Koma fallen und der Krankheit schließlich erliegen.
Ohne Schlaf auskommen – gut gegen Depressionen?
Bei der Wachtherapie bleiben Patienten, die an Depressionen leiden, immer wieder eine Nacht lang wach. Dadurch stellt sich ein euphorisierendes Gefühl ein. Die Gedanken geraten nicht mehr so leicht auf Abwege und auch das Aufstehen, was vielen mit Depressionen schwerfällt, fällt weg. Allerdings wird auch hier nicht dauerhaft auf Schlaf verzichtet, sondern nur ab und zu für jeweils eine Nacht.
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Katharina Hahn
Katharina studiert Politikwissenschaften in Friedrichshafen. Während dem Studium hat sie mit zwei Nebenjobs gemerkt, wie sich zu wenig Schlaf auf Geist und Körper auswirken kann. Aus familiären Gründen hat sie das Thema Schlaf schon früh als wichtig erkannt und sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Ihr ist es wichtig dieses Wissen weiterzugeben, um zu einem gesünderen Schlaf beizutragen.