Der Mond scheint hell in Dein Zimmer und trübt alles in ein schummeriges Licht. Unruhig wälzt Du dich von einer Seite zur anderen. Normalerweise kannst Du gut schlafen ohne den Rollladen herunter zu lassen. Doch heute Nacht kommst Du einfach nicht zur Ruhe. Schweren Herzens quälst Du dich aus Deinem Bett heraus, stehst auf und lässt den Rollladen herunter. Nachdem Du nun endlich die erholsame Dunkelheit hast kannst Du wieder einschlafen. Doch warum schlafen manche Menschen bei Vollmond eigentlich schlechter?
Wir erklären Dir warum Vollmond Deinen Schlaf beeinträchtigen kann und was Du dagegen tun kannst.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Menschen schlafen bei Vollmond schlechter
- Der wissenschaftliche Zusammenhang zwischen schlechtem Schlaf und Vollmond ist nicht gänzlich belegt
- Einige Menschen richten ihr Leben und ihre Tätigkeiten nach dem Mondkalender
- Eine wichtige Rolle spielt jedoch auch die Psyche
- Versuche besonders in Vollmondnächten auf eine gute Schlafhygiene zu achten
Der Mondkalender
Der Mond umkreist die Erde, die sich um die Sonne bewegt. Er gilt oft als magischer Himmelskörper, der sich teilweise als Sichel und teilweise als strahlender Vollmond am Himmel präsentiert. Manche Menschen richten ihre Aktivitäten und Tätigkeiten nach dem Mondkalender aus. Sie gehen davon aus, dass der Mond und seine aktuelle Stellung am Himmel Einfluss auf unser alltägliches Handeln nehmen kann. Diese alte Volksweisheit erklärt, warum bestimmte Pflanzen wann gesät werden müssen oder wann man beispielsweise keine Wäsche waschen sollte.
Ein kompletter Mondzyklus dauert 29 Tage, 12 Stunden und 43 Minuten. Das Jahr 2021 hat dabei 12 Vollmonde. Je nachdem in welcher Position sich der Mond befindet und wie er das Licht der Sonne reflektiert, das diese auf ihn wirft, sehen wir auf der Erde einen Neumond, zunehmenden Mond, Vollmond oder abnehmenden Mond.
Wie kann Vollmond unseren Schlaf verändern?
Wird es abends dunkel schüttet Dein Körper verstärkt Melatonin aus und Müdigkeit setzt sich langsam ein. Die Helligkeit des Vollmondes kann dazu führen, dass Du abends nicht so sehr in die Müdigkeit kommst und es Dir daher schwerer fällt einzuschlafen. Besonders Menschen, die normalerweise ohne zugezogene Vorhänge oder Rollläden schlafen und morgens gerne von der Morgensonne aufwachen haben durch die Helligkeit im Schlafzimmer Probleme einzuschlafen. Auch kann es sein, dass Dein Schlaf bei Vollmond durch die Helligkeit leichter ist und Du nicht so sehr in die Tiefschlafphase verfällst. Dadurch fühlst Du dich am nächsten Morgen gerädert und nicht besonders erholt.
Eine Studie aus dem Jahr 2013 erwies, dass der Melatoninspiegel bei den beobachteten Probanden bei Vollmond tatsächlich geringer war und diese sowohl länger zum Einschlafen brauchten als auch insgesamt weniger lang schliefen. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Vollmond und schlechterem Schlaf wissenschaftlich nicht gänzlich belegt.
Aus einer biologischen Perspektive heraus könnte auch das Fortpflanzungsverhalten eine Rolle spielen. Im Tierreich beeinflusst der Mond beispielsweise die Fortpflanzung und einige Meerestiere sind bei Vollmond daher aktiver. Außerdem wurde früher in hellen Nächten besonders häufig gefischt oder gejagt. Diese sozialen Aktivitäten bei Vollmond könnten auch heute noch evolutionsbiologisch in den Menschen vorhanden sein und so unseren Schlaf beeinflussen.
Welche Rolle spielt die Psyche?
Eine weitere Erklärung ist auch, dass allein die Erwartung bei Vollmond schlechter schlafen zu können dazu führt, dass Du tatsächlich schlechter schläfst. Wie eine selbst erfüllende Prophezeiung befindest Du dich dann in einem Kreislauf aus Erwartung, dass Du schlechter schläfst, der Erfahrung dass Du schlechter schläfst hin zur erneuten Annahme dass Du schlechter schlafen wirst.
Eine weitere Rolle kann der “Memo-Effekt” spielen. Wer nachts öfters aufwacht und merkt, dass es ungewöhnlich hell ist und der Vollmond durchs Fenster scheint, merkt sich den schlechten Schlaf eher. Dadurch wird der schlechte Schlaf mit dem Vollmond in Verbindung gebracht.
Weiterhin ist Stress oft ein Faktor für Schlafstörungen. Bei der Frage ob Vollmond uns schlechter schlafen lässt vermischen sich Aberglaube und Wissenschaft oft.
Tipps um bei Vollmond besser zu schlafen
Generell solltest Du auf eine gute Schlafhygiene achten. Dabei empfiehlt sich das Zimmer abzudunkeln und die Schlafzimmertemperatur bei etwa 18°C zu halten. Auch das Trinken von Kaffee und Alkohol und Sport zu später Tageszeit sollte vermieden werden. Zubettgeh-Routinen können dabei helfen Deinen Körper aktiv auf die Schlafenszeit vorzubereiten.
Versuche ebenfalls die Arbeit am Ende des Tages hinter dir zu lassen. Yoga und Meditationsübungen können dabei helfen Stress zu mindern und das Einschlafen erleichtern.