Ein Baby, das seinen Schlaf braucht.

War­um Schlaf für Dei­nen Kör­per essen­ti­ell not­wen­dig ist

Lese­dau­er 3 Minu­ten

War­um schläft der Mensch eigent­lich? Sind nicht mehr als 24 Jah­re Schlaf im Leben Zeit­ver­schwen­dung? Tat­säch­lich war man einst der Ansicht, der Schlaf sei ein Kör­per­me­cha­nis­mus ohne Funk­ti­on. Er sei der klei­ne Bru­der des Todes. Viel For­schung und Ver­nunft stel­len fest, dass das nicht so ist. Das fällt Dir bestimmt jeden Mor­gen auf, dass ein wenig mehr Schlaf gut getan hät­te. Aber was ist denn nun die Funk­ti­on des Schla­fens? Alle Infor­ma­tio­nen zum The­ma, war­um Du Schlaf brauchst, erfährst Du in die­sem Artikel.

Schlaf wird als ein regel­mä­ßig wie­der­keh­ren­der Erho­lungs­zu­stand defi­niert, bei dem sich die Bewusst­seins­la­ge des Kör­pers ver­än­dert. Die Fra­ge nach dem War­um lässt sich hier­bei ganz ein­fach erklä­ren. Was pas­siert, wenn wir wenig oder gar nicht schla­fen? Wir füh­len uns müde, schlapp und unkon­zen­triert. Die Leis­tungs­fä­hig­keit nimmt ab und wir sind eher gereizt. Schla­fen wir dann, geht es uns wie­der bes­ser. Der Schlaf hat für unse­ren Kör­per damit vor allem eine Erho­lungs­funk­ti­on. Dane­ben gibt es noch ganz vie­le wei­te­re Aspek­te, um den Schlaf zu verstehen. 

Schlaf ist ein sehr kom­ple­xer Vor­gang, der noch immer nicht voll­stän­dig erforscht ist. Zwar sind vie­le Din­ge bekannt, die beim Schlaf pas­sie­ren, das war­um dahin­ter ist oft jedoch unge­klärt. Nach­dem wir ein­ge­schla­fen sind, fährt unser Kör­per etwas her­un­ter. Die Kör­per­tem­pe­ra­tur nimmt ab und erreicht um etwa 3 Uhr nachts die nied­rigs­te Tem­pe­ra­tur. Das liegt unter ande­rem dar­an, dass unser Kör­per in der Nacht ruht und die Mus­keln nicht mehr so arbei­ten wie am Tag. Folg­lich muss der Kör­per weni­ger Kör­per­tem­pe­ra­tur pro­du­zie­ren. Zudem dient das Absin­ken der Tem­pe­ra­tur als ein Signal an unse­re inne­ren Uhren: Der Schlaf kommt! In der Nacht geht der Puls auf etwa 50 Schläge/Minute her­un­ter. Der Puls, die Atem­fre­quenz und der Blut­druck wer­den ruhi­ger bzw. sin­ken. Wäh­rend der Nacht beträgt der Puls etwa nur 50 Schlä­ge pro Minu­te. Nach 3 Uhr schal­tet unser Kör­per wie­der lang­sam auf Akti­vi­tät und damit steigt auch die Kör­per­tem­pe­ra­tur wie­der an.

Wäh­rend unse­res Schlafs befin­den wir uns immer in einer bestimm­ten Schlaf­pha­se. Ins­ge­samt gibt es fünf Stück:

  1. Ein­schlaf­pha­se
  2. leich­ter Schlaf
  3. leich­ter Tiefschlaf
  4. Tief­schlaf
  5. REM-Pha­se

Die Pha­sen wie­der­ho­len sich, wenn­gleich in den ers­ten Stun­den der Nacht der erhol­sa­me Tief­schlaf am längs­ten ist und zum Ende hin immer weni­ger wird. Alles zum The­ma Schlaf­pha­sen sind und wel­che Eigen­schaf­ten jede ein­zel­ne hat, erfährst Du in die­sem Arti­kel. Die­ser Schlaf­zy­klus ist bei jedem Men­schen gleich. Das Gehirn bleibt wei­ter aktiv. Hor­mo­ne wer­den aus­ge­schüt­tet. Hor­mo­ne lösen in unse­rem Kör­per bestimm­te Funk­tio­nen aus und kön­nen sie auch stop­pen. Unser Hor­mon­haus­halt ist daher auch in der Nacht nicht still. Schließ­lich gibt es eini­ges zu tun.

  • Das Glücks­hor­mon Sero­to­nin wird am Abend in Mela­to­nin umgewandelt.
  • Das Schlaf­hor­mon Mela­to­nin sorgt dafür, dass wir gut ein­schla­fen kön­nen. (Wie Du Dei­nen Mela­ton­in­spie­gel beein­flus­sen kannst erfährst Du hier)
  • Beim Ein­schla­fen beginnt die Pro­duk­ti­on des Wachs­tums­hor­mons Soma­to­tro­pin. Es för­dert die Erho­lung, indem es vor allem beim Wachs­tum im Kin­des­al­ter und dem Zell­auf­bau mitwirkt.
  • Lep­tin sorgt dafür, dass wir nachts nicht vor Hun­ger wach wer­den. Ok, man­che Men­schen plün­dern zwar nachts schon ein­mal den Kühlschrank.
  • Am Mor­gen wird der natür­li­che Appe­tit­züg­ler dann vom Hor­mon Ghrel­in­ver­drängt. Das Hun­ger­hor­mon macht uns dann wie­der Appe­tit auf Früh­stück und mehr.
  • Das Stress­hor­mon Cor­ti­sol holt uns wie­der aus dem Schlaf. Ab etwa 3 Uhr steigt der Cor­ti­son­spie­gel wie­der an. Die Erho­lung stoppt und der Akti­vi­täts­pro­zess beginnt langsam.

Wel­che Auf­ga­ben der Schlaf genau hat, ist nicht 100 %-ig geklärt. Sicher ist jedoch, dass auch in der Nacht das Gehirn aktiv ist und die Tages­er­eig­nis­se ver­ar­bei­tet. All die Ein­drü­cke des Tages wer­den ver­ar­bei­tet und gelöst oder gefes­tigt. Unwich­ti­ge Din­ge machen Platz, wohin­ge­gen wich­ti­ge­re Din­ge ins Gehirn über­ge­hen. Außer­dem wird in der Nacht, vor allem im Tief­schlaf, mit­hil­fe von Schlaf­spin­deln, Wis­sen des Tages aus dem Hip­po­cam­pus in das Lang­zeit­ge­dächt­nis über­tra­gen. Dadurch, dass am Tag gesam­mel­te neue Infor­ma­tio­nen in der Nacht gespei­chert wer­den, kön­nen wir die­se am Tag bes­ser abru­fen. Schlaf hilft damit beim Ler­nen. In der Nacht wird unser Immun­sys­tem gestärkt. Das mer­ken wir vor allem dar­an, dass wir mehr Schlaf benö­ti­gen, wenn wir krank sind. Der Kör­per erholt sich also im Schlaf. Deut­lich wird das dann, wenn wir ein­mal zu wenig oder nicht schla­fen. Wir sind dann am nächs­ten Tag unkon­zen­triert, müde und all­ge­mein weni­ger leistungsfähig. 

War­um wir also schla­fen, ist nun klar. Wir schla­fen vor allem, damit sich der Kör­per erho­len und all die Rei­ze des Tages ver­ar­bei­ten kann. Damit ler­nen und ent­wi­ckeln wir uns im Schlaf. Ohne Schlaf wären wir, und vor allem unser Gehirn, schnell über­for­dert und wür­den zusammenbrechen.


Henry Kay

Hen­ry Kay

Hen­ry stu­diert Kul­tur- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaf­ten in Fried­richs­ha­fen und hat wäh­rend des Stu­di­ums gemerkt, wie stark sich der Schlaf auf die Belast­bar­keit und Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit aus­wir­ken. Hen­ry befasst sich inten­siv mit dem The­ma Schlaf und möch­te sein Wis­sen weitergeben.

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