Das Wichtigste in Kürze
- Schlafprobleme durch Schichtarbeit haben negative Auswirkungen auf die Gesundheit
- Schichtarbeit stört unseren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus
- Dies kann auf Dauer zu Schlafproblemen und Schlafstörungen führen
- Es stellen sich Symptome wie Übermüdung, erhöhte Reizbarkeit, Einschlaf- und Durchschlafstörungen ein
- Langfristige Schichtarbeit kann zum Schichtarbeiter-Syndrom führen
- Eine gute Schlafhygiene hilft dir als Schichtarbeiter
Ca. 70–90% der Arbeitnehmer leiden unter Schlafproblemen durch Schichtarbeit. Schichtarbeit führt zu einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus. Dies ist vor allem unseren Zirkadianrhythmus geschuldet. Der Körper mit all seinen hormonellen Zyklen, sowie Erholung und Schlaf, sind an Tages- und Nachtzeit gekoppelt. Werden Schlaf- und Wachzeiten durch Schichtarbeit durcheinandergebracht, kann sich das sehr negativ auf die Gesundheit auswirken.
Was ist so problematisch an Schichtarbeit?
Eine häufige Problematik sind Schlafprobleme durch Schichtarbeit. Diese Schlafprobleme beinhalten:
- Einschlafschwierigkeiten
- Durchschlafschwierigkeiten
- Übermüdung
- Sekundenschlaf
- Exzessiver Schlaf
- Verminderte Schlafqualität
- Schlaflosigkeit
- Erhöhte Reizbarkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Gedächtnislücken
Abgesehen von den Schlafproblemen durch Schichtarbeit, gibt es auch noch andere erhöhte Risiken. Dazu zählen:
- Unfallgefahr durch herabgesetzte kognitive und motorische Fähigkeiten
- Herz-Kreislauf-Krankheiten
- Krebserkrankungen
- Magenprobleme und Geschwüre
- Depressionen und
- Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes
Menschen die ständig im Schichtdienst arbeiten, haben gesundheitlich einen großen Nachteil.
Die dadurch hervorgerufenen Schlafprobleme durch Schichtarbeit, können sich bis auf lange Zeit Beendigung einer Tätigkeit im Schichtdienst auswirken. Einige Personen leiden selbst nach Eintritt der Rente noch unter den Spätfolgen.
Das größte Problem ist, dass der Schlaf am Tag nicht dieselbe Erholungsqualität hat wie in der Nacht. Die Schlafphasen sind zum Teil nicht komplett und die Schlafqualität wird zusätzlich noch durch Tageslicht, Lärm und die eigenen körperlichen Prozesse gestört. Arbeitest Du regelmäßig im Schichtdienst, wirst Du früher oder später ein Schlafdefizit erleiden, was nicht mehr aufgeholt werden kann.
Das kann wiederum dazu führen, dass Du dich müde fühlst, wenn Du aufmerksam sein solltest und wach bist, wenn Du versuchst den Schlaf aufzuholen. Der Körper versucht sich dem normalen Tag-Nacht-Zyklus anzupassen und wird immer wieder darin gestört. Dadurch kann es zu einer erhöhten Unfallgefahr kommen, da die Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit abnehmen und es häufig zum Sekundenschlaf kommt.
Das Schichtarbeiter- Syndrom
Manifestieren sich die Symptome der Schlafprobleme durch Schichtarbeit, spricht man von einem Schichtarbeiter-Syndrom.
Dabei treten die oben aufgeführten Schlafsymptome auf und können durch Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Magen-Darmprobleme und innere Unruhe begleitet werden.
Solltest Du diese Symptome feststellen, ist es ratsam einen Arzt zu kontaktieren. In einem Schlaflabor können dann Parameter wie Schlafqualität, Störungen von Schlafphasen, Herzfrequenz und Atmung überprüft werden und andere schlafbezogene Krankheiten mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen werden.
Möglichkeiten für besseren Schlaf als Schichtarbeiter
Arbeitest Du regelmäßig im Schichtdienst? Dann solltest Du ein paar Dinge beachten!
Falls Du deine Dienste wählen kannst, wähle am ersten Tag eine Frühschicht, am nächsten Tag eine Spätschicht, am darauffolgenden Tag eine Nachtschicht und darauf einen freien Tag. Nach einer Nachtschicht sollten mindestens 24 Stunden, wenn möglich sogar 48 Stunden zur ausreichenden Regeneration genommen werden. Mit diesem System fällt es dem Körper leichter sich wieder an seinen natürlichen zirkadianen Rhythmus anzupassen.
Achte auf eine gute Schlafhygiene mit unseren 12 Tipps. Nimm Dir vor dem zu Bett gehen genug Ruhezeit, damit Du entspannt einschlafen kannst. Eine heiße Dusche oder ein heißes Bad können dem Körper helfen sich zu entspannen. Lies ein paar Seiten in einem Buch, aber vermeide Handy, Fernsehen und grelle Lichtquellen. Diese Sachen hindern deinen Schlaf eher. Weitere Tipps findest Du hier.
Fällt es dir schwer vor dem Schlafengehen den Kopf abzuschalten, kannst Du es mit Sport oder ein paar Entspannungsübungen versuchen. Diese können dir helfen mental herunterzufahren und den Körper zu entspannen.
Bei einer bevorstehenden Frühschicht achte am Abend zuvor darauf, dass du so entspannt und früh wie möglich ins Bett gehst. Falls du nach Schichtende sehr müde sein solltest, kannst du es mit einem kurzen Power Nap probieren. Dieser erfrischt dich und Du kannst abends wieder normal schlafen gehen.
Auch vor einem Spätdienst kann ein Power Nap hilfreich sein. Generell ist der Spätdienst für die meisten Menschen am verträglichsten, da das Ende meist die natürliche Schlafenszeit trifft.
Vor einer Nachtschicht solltest Du ruhig ein paar Stunden schlafen. Dies kann Dir während der Nacht helfen wacher und leistungsfähiger zu sein. Da die Körpertemperatur in der Nacht sinkt, ziehe dich warm an und trinke zwischendurch etwas Heißes oder iss eine Suppe. Fühlst Du dich sehr müde, kannst du es in der Pause mit einem Power Nap probieren. Grelles Licht, kann dir helfen Müdigkeit zu unterdrücken. Koffein solltest Du nur in kleinen Mengen konsumieren, da es sonst nach Schichtende deine Müdigkeit unterdrücken kann. Falls Du darauf nicht verzichten möchtest, ist der Schichtbeginn der richtige Zeitpunkt.
Felicitas Weil von der Ahe
Felicitas hat Wirtschafts- und Politikwissenschaften studiert. Nach drei Jahren in der Unternehmensberatung arbeitet sie momentan in einem der größten deutschen FinTechs. Seitdem Felicitas eine Krankheit verschleppt hat, hat sie sich intensiv mit dem Thema Schlafen auseinandergesetzt. Unter anderem war dies der Grund die Unternehmensberatung zu verlassen. Felicitas Vision ist es Schlafen, wie Sport und Ernährung, in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft zu rücken.