Dein Partner schnarcht die ganze Nacht und du kriegst kein Auge zu? Oder er klaut Dir immer die ganze Bettdecke? Zu zweit im Bett zu schlafen ist oft gar nicht so einfach, auch wenn Dein Traumpartner neben Dir schlummert. Frauen schlafen meistens leichter als Männer und wachen bei Geräuschen schneller auf. Doch wie könnt ihr zu zweit besser schlafen und morgens gemeinsam und erholt aufwachen?
Schläfst Du zu zweit wirklich besser?
Das gemeinsame Schlafen in einem Bett bewirkt die Ausschüttung des Glückshormons Oxytoxin, weswegen wir zu zweit besser schlafen können. Leidet ein Partner allerdings an Schlafstörungen solltest Du über eure gemeinsame Schlafhygiene nachdenken. Bis zu 3h Stunden Schlaf kann Dich dein Bettnachbar täglich kosten. Eine eigene Matratze zahlt sich meist aus, da jeder einen unterschiedlichen Härtegrad bevorzugt. Ebenso schaffen zwei getrennte Bettdecken oft eine Abhilfe. Frauen schlafen meistens leichter und sind damit auch schneller vom Schlaf des Partners beeinträchtigt. Männer schlafen dagegen tiefer und erholsamer mit der Partnerin im Bett. Bei Paaren die zu zweit in einem Bett schlafen, ist die REM-Phase länger und intensiver, was sich auf Deine Kreativität und Ausgeglichenheit auswirken kann. Auch die Art der Beziehung wirkt sich auf Deinen Schlaf aus. Personen, die ihrem Partner vertrauen und sich verstanden fühlen, schlafen erholsamer. Subjektiv schläfst Du mit Deinem Partner also besser, objektiv gesehen nicht immer.
Wie wirkt sich der Schlaf deines Partners auf Dich aus?
Paare, die gemeinsam schlafen passen ihren Schlafrhythmus aneinander an. Zu zweit im Bett bewegst Du dich deutlich mehr. Wird Dein Partner nachts wach, wirst auch Du oft (durch ihn) wach. Die REM-Schlafphasen passen sich an und Paare befinden sich gemeinsam in Tiefschlaf- und Leichtschlafphase. Vermutet wird hier, dass die Tiefe der Beziehung einen Einfluss darauf nimmt. Paare, die eine innige Beziehung führen, synchronisieren ihren Schlaf deutlich mehr. Viele Pärchen schlafen in Löffelchenposition eng aneinander. Diese Schlafposition erhöht die Intimität und soll zu weniger Stress führen. Liegst Du jedoch lieber mit dem Rücken zu Deinem Partner, solltest Du keine voreiligen Schlüsse ziehen – das muss keine Aussage über eure Beziehung sein! Jeder Körper ist anders gebaut und hat eine andere richtige Schlafposition.
Die Qualität der Partnerschaft ist entscheidend
Wie eine Kieler Studie gezeigt hat, synchronisieren Paare mit tiefergehender Beziehung ihren Schlaf mehr. Dadurch schlafen sie erholsamer als Paare mit oberflächlicherer Beziehung. Bewegungen im Schlaf haben damit bei tiefer Beziehung keinen so großen Einfluss auf die Schlafqualität. Allerdings ist nicht eindeutig, ob dies auch bei älteren Menschen zu beobachten ist. Die Studie hat auch deutlich gezeigt, dass die REM Schlafphase länger und ungestörter stattfand wenn Paare gemeinsam im Bett geschlafen haben. Trotz teilweise deutlich mehr Bewegungen im Schlaf kann sich das Gehirn gut erhohlen. Dies könnte sich auf die Kreativität und emotionale Ausgeglichenheit auswirken.
Warum schlafen wir nicht alleine?
Historisch gesehen, war es für die Oberschicht früher unüblich in einem Bett zu schlafen. Wer den Luxus hatte, schlief in getrennten Zimmern und Betten. Die Arbeiter und Bauern schliefen dagegen oft als ganze Familie in einem Bett. Betten waren schon früher teuer und meistens konnten sich die Arbeiter nicht mehr als eins leisten. Auch die Angst vor der Dunkelheit und die Kälte im Winter ließ die Familie eng zusammenrücken. Heute haben wir dazu keinen Grund mehr und schlafen trotzdem mit unserem Partner in einem Bett. Viele haben Angst vor einer Entfremdung der Beziehung, wenn man nicht im selben Bett schläft. Die meisten Paare kuscheln gerne und genießen die Nähe des Anderen. Den schlechten Schlaf nehmen wir dafür in Kauf.
Schlafpositionen zu zweit
Einige Psychologen interpretieren die Beziehung zweier Menschen aufgrund ihrer Schlafposition wenn sie zusammen in einem Bett schlafen. Es können Wünsche, Bedürfnisse oder Charakteristika der Partnerschaft abgeleitet werden.
Einander zugewandt
In dieser Schlafposition liegen beide auf der Seite und sind einander zugewandt. Oft umarmen sich die Paare und liegen eng umschlungen beieinander. Dies lässt sich häufig in neuen Beziehungen bei frisch verliebten Paaren beobachten. Bei länger andauernden Beziehungen kann es auch ein Hinweis auf emotionale Abhängigkeit eines oder beider Partner sein. Liegen beide sich zugewandt ohne einander zu berühren deutet das auf gute Kommunikation hin. Ihr nähert euch an ohne euch einzuengen oder dem anderen Platz wegzunehmen.
Beschützer Position
In der “Beschützer-Position” liegt ein Partner auf dem Rücken, während der andere auf der Seite liegend dem Partner zugewandt ist. Der auf dem Rücken liegende Partner hält den Anderen im Arm.
Löffelchen
In der Löffelchen Position liegen beide in Seitenlage dicht hintereinander. Die Partner haben engen Körperkontakt und der hintere Partner umschließt den Oberkörper des anderen. Die Löffelchen Position spricht für starke Liebe, zeigt aber gleichzeitig, dass die erste Verliebtheit vorbei ist und es ruhiger zugeht. Oft ist der hinten liegende Partner der dominantere in der Beziehung.
Abgewendet
Beide Partner liegen hier in der Seitenlage voneinander abgewandt. Entweder sie halten Körperkontakt in Gesäßposition oder es herrscht Platz zwischen den Partnern. Halten sie trotz abgewandter Position Körperkontakt, zeigt dies, dass keiner in der Beziehung klammert und große Vertrautheit existiert. Wird allerdings Platz gelassen zwischen den Körpern kann dies auf Entfernung in der Beziehung hindeuten. Jeder achtet auf seine Bedürfnisse, gemeinsames Kuscheln ist eher selten.
Platzräuber
Liegt ein Partner beim Einschlafen in Bauch- oder Rückenlage während der andere in Seiten- oder Rückenlage liegt und einer sich sehr breit macht, kann dies auf Distanz in der Beziehung zurückzuführen sein. Ein Partner breitet sich aus und geht seinen eigenen Weg, während der andere zurückgedrängt wird und sich ebenfalls innerlich distanziert.
Allerdings muss beachtet werden, dass diese Interpretationen viel Spielraum haben.
Tipps für einen gesunden Schlaf zu zweit
- Besser zwei getrennte Bettdecken als eine Gemeinsame benutzen – jeder hat eine andere Wohlfühltemperatur beim Schlaf
- Bewegt der Partner sich nachts viel, sind auch zwei getrennte Matratzen eine bessere Option als eine Große
- Ist der eine lichtempfindlicher, empfiehlt sich eine Leselampe für den Einen und eine Schlafmaske für den Anderen
- Leidet einer unter Schlafproblemen, kann ein zweites Bett für stressige Nächte helfen
- Akzeptiert die jeweilige Schlafposition des Anderen und drängt ihn oder sie nicht zum Kuscheln
- Schnarcht dein Bettnachbar, solltet ihr über Schnarchprodukte nachdenken, einen Vergleich verschiedener Produkte findet ihr ebenfalls auf unserer Website!
Willst Du mehr über Schlafstörungen erfahren? Dann lies unsere Übersichtsartikel zu Schlafstörungen und Schlafmangel:
Schlafstörungen: Ein umfassender Überblick
Schlafmangel: Folgen und was ich für besseren Schlaf tun kann?
Katharina Hahn
Katharina studiert Politikwissenschaften in Friedrichshafen. Während dem Studium hat sie mit zwei Nebenjobs gemerkt, wie sich zu wenig Schlaf auf Geist und Körper auswirken kann. Aus familiären Gründen hat sie das Thema Schlaf schon früh als wichtig erkannt und sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Ihr ist es wichtig dieses Wissen weiterzugeben, um zu einem gesünderen Schlaf beizutragen