Jährlich werden am letzten Sonntag im März und im Oktober die Uhren in Deutschland umgestellt. Doch wie wirkt sich die Zeitumstellung eigentlich auf Deinen Schlaf aus? Bald ist es wieder soweit und am 31. Oktober 2021 wird die Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 3 Uhr nachts auf 2 Uhr zurückgestellt. Die Nacht ist damit sozusagen eine Stunde länger. Morgens wird es dann wieder früher hell und abends aber auch früher dunkel. Wir erklären dir wie sich die Zeitumstellung auf Dich, Deinen Körper und Deinen Schlaf auswirkt und welche Tipps für eine bessere Umstellung helfen können.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zeitumstellung hat ihre Ursprünge in der Idee des Energiesparens
- Es herrschen viele Streitigkeiten über die Vor- und Nachteile der Zeitumstellung
- Deine innere Uhr wird durch die Umstellung aus dem Gleichgewicht gebracht
- Müdigkeit, Schlafprobleme und körperliche Beschwerden sind die Folge
- Um sich an die neue Uhrzeit zu gewöhnen ist eine gute Schlafhygiene umso wichtiger
Woher kommt die Zeitumstellung eigentlich?
Im Jahr 1980 wurde die Sommerzeit eingeführt. Seitdem wird über den Sinn und Unsinn der Zeitumstellung gestritten. Im Deutschen Reich wurde im Jahr 1916 versucht durch die Zeitumstellung Energie zu sparen. Künstliche Beleuchtung an langen Sommerabenden sollte vermieden werden, indem man zur Sommerzeit eine Stunde länger das Tageslicht nutzen konnte. Allerdings wurde die Maßnahme in der Weimarer Republik wieder abgeschafft. Auch während des Zweiten Weltkrieges versucht Deutschland durch die erneute Einführung der Sommerzeit wieder Energie zu sparen. Jedoch einigten sich die DDR und die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 erneut auf die Abschaffung der Sommerzeit. Nach der Ölkrise im Jahr 1973 wiederholte sich das Ganze erneut und die Sommerzeit wurde, aus Energiesparmaßnahmen, erneut eingeführt. Mit der Zeit wurden die unterschiedlichen Regelungen zur Sommerzeit in der Europäischen Union vereinheitlicht. Auch heutzutage ist die Zeitumstellung sehr umstritten.
Wie reagiert Dein Körper auf die Zeitumstellung?
Meist dauert es ein bis zwei Tage, bis der Körper sich an die Umstellung gewöhnt hat. Vor allem die sogenannten Eulen haben Probleme bei der Umstellung auf die Sommerzeit, wenn ihnen sozusagen eine Stunde Schlaf fehlt und sie “früher” aufstehen müssen. Die Lerchen (Frühsaufsteher) leiden dagegen eher bei der Rückstellung auf die Normalzeit, da sie abends früher müde werden.
Die langen Tage im Sommer bewirken, dass der Körper mehr Serotonin ausschüttet und die meisten Menschen sich glücklicher fühlen. Die kürzeren und dunkleren Tage im Winter führen dagegen zu einer höheren Melatoninproduktion. Das Schlafhormon fördert Müdigkeit. Zunächst kann eine Zeitumstellung in beide Richtungen jedoch dazu führen, dass wir uns müde und erschöpft fühlen. Da Dein Körper Hormonproduktion, Gehirntätigkeit und Stoffwechsel umstellen muss, braucht er auch mehr Energie.
Der Zusammenhang zum Schlaf
Viele Menschen haben infolge der Zeitumstellung mit Schlafproblemen zu kämpfen. Typische Beschwerden sind Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden. Deine innere Uhr wird durcheinander geworfen, wie bei einem Mini-Jetlag. In der Umstellung zur Sommerzeit kommt hinzu, dass uns eine Stunde Schlaf in der Nacht fehlt und sich damit unser Traumschlaf verkürzt. Daran leidet die Erholung und man fühlt sich am nächsten Tag müder als sonst.
Da jeder Mensch anders ist dauert auch die Gewöhnung an die neue Zeit bei jedem unterschiedlich lang. Manche haben gar keine Probleme, während andere mehrere Tage oder sogar Wochen brauchen, bis sie wieder normal schlafen können.
Tageslichtwecker können in der Winterzeit helfen, um Sonnenlicht zu simulieren. So kommst Du morgens leichter aus dem Bett und Deine Stimmung wird positiv beeinflusst.
Weitere Auswirkungen der Zeitumstellung
Nicht nur bei uns Menschen kann die Zeitumstellung für Verwirrung sorgen. Auch bei Tieren kann die Umstellung Auswirkungen haben. Fütterungs- und Melkzeiten ändern sich und bringen die Tiere durcheinander.
Aber auch im Verkehr zeigen sich Effekte. Laut einer Studie stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle nach der Umstellung auf die Sommerzeit um circa sechs Prozent in den USA.
Auch Berufe, die nachts ausgeübt werden haben mit dem nächtlichen Zeitsprung zu schaffen. Dazu gehören neben Nachtdiensten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vor allem auch öffentliche Verkehrsmittel. Viele Beschäftige kämpfen hier bei der Umstellung zurück auf die Normalzeit (“Winterzeit”) damit eine Stunde länger arbeiten zu müssen.
Tipps um gut in die neue Zeit zu kommen
Wichtig sind dabei vor allem ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung. Versuche ausreichend Flüssigkeit zu dir zu nehmen und auf eine ausgewogene Ernährung mit genügend Vitaminen und Nährstoffen zu achten. Am ersten Tag nach der Zeitumstellung kann ein gutes Frühstück mit frischen Früchten beispielsweise helfen gut in die neue Zeit zu starten.
Außerdem solltest Du auf einen Mittagsschlaf verzichten. Dies bringt Deinen Rhythmus nur noch mehr durcheinander. Um abends gut einschlafen zu können solltest Du noch mehr auf Deine Schlafhygiene achten und abends auf Kaffee und Alkohol verzichten. Du kannst auch schon einige Tage vor der Zeitumstellung versuchen Dich langsam an die Veränderung zu gewöhnen und langsam etwas früher bzw. später ins Bett zu gehen.