Das Wichtigste in Kürze
- Blaulichtfilter-Brillen können helfen, am Abend besser einzuschlafen.
- Diese Brillen sind mit und ohne Sehstärke erhältlich.
- Blaues Licht steht im Verdacht, die Netzhaut zu schädigen und damit langfristig zu Problemen beim Sehen zu führen.
- Ob blaues Licht den Schlaf-Wach-Rhythmus stärker beeinflusst als Licht anderer Farben ist bislang nicht abschließend geklärt.
- Alternativ zu Blaulichtfilter-Brillen kann man bei elektronischen Geräten den Nachtmodus nutzen.
- Abends auf elektronische Geräte und elektrisches Licht zu verzichten, kann das Einschlafen erleichtern.
Was sind Blaulichtfilter-Brillen?
Blaulichtfilter-Brillen sollen helfen, besser zu schlafen, Kopfschmerzen nach langer Arbeit am Bildschirm zu verhindern und Schäden an den Augen zu vermeiden. Doch wie funktioniert das?
Die Brillengläser sind leicht gefärbt. Diese Tönung ist kaum sichtbar, sorgt aber dafür, dass der blaue Anteil des Lichts herausgefiltert wird. Dadurch trifft das blaue Licht nicht mehr auf die Netzhaut der Augen. Dieses blaue Licht hat eine Wellenlänge von 380–400 Nanometern. Es liegt damit im unteren Bereich des für den Menschen sichtbaren Lichts. Hat Licht eine niedrigere Wellenlänge, bezeichnet man es als ultraviolettes Licht. Ultraviolettes Licht ist als sogenanntes UV-Licht bekannt. Dieses Licht ist für den Menschen unsichtbar.
Welche Blaulichtfilter-Brillen gibt es?
Bei Blaulichtfilter-Brillen unterscheidet man grundsätzlich zwei Herstellungsformen. Der Blaulichtfilter ist entweder eine Eigenschaft des verwendeten Glases oder wird hinterher als Beschichtung hinzugefügt. Die Brillen kann man mit oder ohne Sehstärke kaufen. Mittlerweile sind Blaulichtfilter-Brillen nicht nur beim Optiker, sondern auch in vielen Online-Shops erhältlich.
Welchen Effekt hat Licht auf den Schlaf-Wach-Rhythmus?
Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird über das Hormon Melatonin gesteuert. Die Zirbeldrüse im Gehirn produziert Melatonin aus dem Hormon Serotonin. Die Aktivität des Enzyms N‑Acetyl-Transferase entscheidet hierbei, wie viel Melatonin gebildet wird. Licht hemmt die Aktivität dieses Enzyms. Viel Licht am Abend führt deshalb dazu, dass die Zirbeldrüse weniger Melatonin produziert. Dadurch braucht man länger zum Einschlafen.
Wieso ist blaues Licht schlechter als anderes Licht?
Blaues Licht steht im Verdacht, die Augen langfristig zu schädigen. Durch blaues Licht soll es zu Schäden an der Netzhaut kommen, so könnte Blaulicht zur sogenannten Makuladegeneration beitragen. Die Makula ist der Ort des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Wird sie geschädigt, ist das Sehen entsprechend eingeschränkt. Ob blaues Licht diese Erkrankung tatsächlich mit verursacht und wie viel blaues Licht dafür notwendig ist, ist bisher allerdings unklar.
Schädigt blaues Licht die Netzhaut?
Blaues Licht steht im Verdacht, die Augen langfristig zu schädigen. Durch blaues Licht soll es zu Schäden an der Netzhaut kommen. Dadurch könnte Blaulicht zur sogenannten Makuladegeneration beitragen. Die Makula ist der Ort des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Wird sie geschädigt, ist das Sehen entsprechend eingeschränkt. Ob blaues Licht diese Erkrankung tatsächlich mitverursacht und wie viel blaues Licht dafür notwendig ist, ist bisher allerdings unklar.
Beeinträchtigt blaues Licht den Schlaf-Wach-Rhythmus?
Lange wurde angenommen, dass blaues Licht die Melatonin-Produktion stärker hemmt als anderes Licht. Farbiges Licht wird im Auge durch die sogenannten Zapfen wahrgenommen. Von dort werden die Informationen über verschiedene Zellen ins Gehirn weitergeleitet. Dazu gehören die Ganglienzellen. Die Ganglienzellen werden durch blaues Licht am stärksten aktiviert. Allerdings werden die Zapfen durch blaues Licht weniger stark aktiviert als durch gelbes Licht. Die Folge: Die stärkere Aktivierung der Ganglienzellen durch blaues Licht wird durch die geringere Aktivierung der Zapfen aufgehoben.
Das würde bedeuten, dass sich vor allem die Lichtmenge auf den Schlaf-Wach-Rhythmus auswirkt. Die Farbe des Lichts spielt möglicherweise eine untergeordnete Rolle. Ob nun die Farbe des Lichts oder seine Helligkeit für Probleme beim Einschlafen verantwortlich ist, ist also noch nicht endgültig geklärt.
Welche Alternativen gibt es?
Bei den meisten elektronischen Geräten findet man mittlerweile in den Einstellungen die Möglichkeit, den Blaulichtanteil zu reduzieren, zum Beispiel als sogenannten Nachtmodus. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass dadurch oft die Helligkeit des Bildschirms erhöht wird – auch wenn wärmeres Licht nicht so grell wirkt wie das kühlere, blaue Licht.
Beim Einschlafen kann natürlich auch helfen, abends soweit möglich auf elektronische Geräte zu verzichten. Auch Kerzenlicht anstelle von Lampen am Abend kann dazu beitragen, eine ausreichend hohe Melatonin-Produktion zu erreichen.