Schlafwandeln bei Kindern

Schlaf­wan­deln bei Kindern

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Du bist gera­de auf dem Weg ins Bett und plötz­lich kommt dir Dein Kind auf der Trep­pe ent­ge­gen. Dabei wirkt es sehr abwe­send und läuft ziel­stre­big an Dir vor­bei die Trep­pe her­un­ter. Schlaf­wan­deln bei Kin­dern ist kei­ne Sel­ten­heit. Aller­dings besteht dabei immer auch eine Unfall­ge­fahr! Hier erfährst Du, war­um Dein Kind schlaf­wan­delt und was Du dabei tun kannst. 

Das Wich­tigs­te in Kürze

  • Schlaf­wan­deln bei Kin­dern zwi­schen fünf und zwölf Jah­ren ist kei­ne Seltenheit
  • Die täg­li­chen Erleb­nis­se wer­den auch in der Nacht noch ver­ar­bei­tet und mit dem Bewe­gungs­zen­trum verknüpft
  • Bei schlaf­wan­deln­den Kin­der besteht Unfall­ge­fahr, ach­te des­we­gen auf eine unfall­freie Umgebung
  • Wecke dein schlaf­wan­deln­des Kind nicht auf, son­dern rede beru­hi­gend und füh­re es lang­sam zurück in Rich­tung Bett

War­um schlaf­wan­deln Kinder?

Vor allem Kin­der zwi­schen fünf und zwölf Jah­ren nei­gen zum Schlaf­wan­deln. Gemäß DGSM sind 15–30% aller Kin­der zumin­dest epi­so­den­wei­se vom Schlaf­wan­deln betrof­fen. Mit­ten in der Nacht ver­las­sen sie dabei im tiefs­ten Schlaf ihr Bett. Dabei kön­nen sich die Kin­der am nächs­ten Mor­gen meist an nichts mehr erin­nern. Es gibt jedoch auch Kin­der, die sich nicht aus ihrem Bett her­aus weg bewe­gen, son­dern sich nur auf­set­zen, Hän­de und Füße bewe­gen, even­tu­ell auch vor sich hin spre­chen und sich dann wie­der hin­le­gen und wei­ter­schla­fen. Meist geschieht das Schlaf­wan­deln im ers­ten Drit­tel der Nacht und dau­ert im Durch­schnitt eine hal­be Stun­de, manch­mal aber auch nur weni­ge Minuten. 

Im kind­li­chen Alter des Her­an­wach­sens drin­gen vie­le Erleb­nis­se, Ein­drü­cke und Gelern­tes auf die Neu­ver­knüp­fung der Ner­ven­zel­len im Gehirn Dei­nes Kin­des. Die­se Ein­drü­cke kön­nen teil­wei­se sehr stark sein und las­sen sich tags­über nicht alle ver­ar­bei­ten. Daher sind sie auch in der Nacht noch aktiv und ste­hen in Ver­bin­dung zum Bewe­gungs­zen­trum. Durch Mus­kel­im­pul­se kommt es so zum nächt­li­chen Schlaf­wan­deln. Die Kin­der sind dabei meist nicht ansprech­bar oder reagie­ren verzögert. 

Wei­te­re Fak­to­ren, die zum Schlaf­wan­deln füh­ren kön­nen sind Stress, psy­chi­sche Belas­tun­gen, Infek­tio­nen oder eine schlech­te Schlaf­hy­gie­ne. Auch die gene­ti­sche Ver­an­la­gung spielt eine Rol­le. Bist Du bereits vom Schlaf­wan­deln betrof­fen oder warst es selbst als Kind, erhöht sich die Wahr­schein­lich­keit dafür auch bei Dei­nem Kind. 

Ist das Schlaf­wan­deln bei Kin­dern gefährlich?

In den meis­ten Fäl­len ist das Schlaf­wan­deln bei Kin­dern unge­fähr­lich und legt sich mit zuneh­men­dem Alter. Aller­dings soll­te (schlaf-)medizinisch unter­sucht wer­den, falls Dein Kind regel­mä­ßig nachts aus dem Bett klet­tert und auf Ent­de­ckungs­tour geht. Hier kann es sich um Neben­wir­kun­gen ande­rer Schlaf­stö­run­gen han­deln oder wei­te­re Ursa­chen haben. 

Aller­dings kann es beim Schlaf­wan­deln zu gefähr­li­chen Unfäl­len oder Ver­let­zun­gen kom­men. Oft stol­pern die Kin­der über Gegen­stän­de, öff­nen ein­fach Türen oder sogar Fens­ter. Daher ist es bei schlaf­wan­deln­den Kin­dern beson­ders wich­tig auf eine siche­re Umge­bung zu achten!

Bist Du dir unsi­cher, soll­test Du das The­ma auf jeden Fall beim nächs­ten Kin­der­arzt­ter­min anspre­chen oder Du wen­dest dich an spe­zi­el­le Schlaf­coa­ches für Kinder.

Schlaf­wan­deln bei Kin­dern: Was tun?

Als Eltern­teil kannst Du eini­ge Din­ge tun, damit das Schlaf­wan­deln für Dein Kind siche­rer wird.

  • Ver­mei­de ein Hoch­bett bei schlaf­wan­deln­den Kin­der — es besteht die Gefahr, dass sie herunterfallen
  • Fens­ter und Türen soll­ten über Nacht sicher ver­schlos­sen sein
  • Trep­pen soll­ten gesi­chert wer­den und Stol­per­fal­len aus dem Weg geräumt werden
  • Ein Glöck­chen an der Zim­mer­tür Dei­nes Kin­des kann hel­fen, damit Du die nächt­li­che Tour mit­be­kommst und sofort ein­grei­fen kannst, dabei soll­test Du es aller­dings nicht wecken!
  • Nähe­re dich behut­sam und vor­sich­tig Dei­nem schla­fen­den Kind und rede leise
  • Ver­su­che Dein Kind zu beru­hi­gen und lang­sam zurück in Rich­tung Bett zu lotsen
  • Suche dir Hil­fe bei einem Arzt und wei­te­ren Bezugs­per­so­nen, falls Du nicht weißt, wie Du mit dem Schlaf­wan­deln Dei­nes Kin­des umge­hen sollst. 
  • Manch­mal kann es auch hel­fen eine abend­li­che Schlaf­rou­ti­ne einzubauen.

Ob Zähne­knir­schen bei Kin­dern nor­mal ist und was Du hier tun kannst fin­dest Du eben­falls auf unse­rer Website!

Katha­ri­na Hahn 

Katha­ri­na stu­diert Poli­tik­wis­sen­schaf­ten in Fried­richs­ha­fen. Wäh­rend des Stu­di­ums hat sie mit zwei Neben­jobs gemerkt, wie sich zu wenig Schlaf auf Geist und Kör­per aus­wir­ken kann. Aus fami­liä­ren Grün­den hat sie das The­ma Schlaf schon früh als wich­tig erkannt und sich inten­siv mit dem The­ma aus­ein­an­der­ge­setzt. Ihr ist es wich­tig die­ses Wis­sen wei­ter­zu­ge­ben, um zu einem gesün­de­ren Schlaf beizutragen.

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