Die Hand schaltet den Wecker aus.

Wie kannst Du ohne Wecker aufstehen?

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Du schreckst plötz­lich aus dem Schlaf hoch. Aber nicht, weil Du einen Alp­traum hat­test, son­dern weil Dein Wecker in einem ohren­be­täu­ben­den Sir­ren neben dir steht und dich mit­ten aus Dei­nem Traum reißt. Ohne Wecker auf­ste­hen — davon kannst Du nur träu­men. Es ist Mitt­woch, dir bleibt also nichts ande­res übrig, als den Wecker aus­zu­schal­ten und auf­zu­ste­hen – zumin­dest nach­dem Du noch­mal für 10 Minu­ten auf Schlum­mern gedrückt hast und dich jetzt sowie­so schon beei­len musst, pünkt­lich die Bahn zu erwischen.

  • Ein Wecker reißt dich oft mit­ten aus Dei­ner Tiefschlafphase
  • Wecker arbei­ten ent­ge­gen dei­ner inne­ren Uhr
  • Das Aus­schla­fen am Wochen­en­de bringt Dei­nen Stoff­wech­sel zusätz­lich durcheinander
  • Drückst du die Snoo­ze Tas­te dei­nes Weckers, schüt­tet dein Kör­per wie­der Hor­mo­ne aus und Du bist nur noch müder, wenn du dann tat­säch­lich auf­ste­hen musst
  • Schlaf­pha­sen­we­cker kön­nen hel­fen, dich sanft aus dem Schlaf zu holen

Die meis­ten Deut­schen stel­len sich unter der Woche einen Wecker, wäh­rend sie am Wochen­en­de aus­schla­fen. Ohne Wecker auf­ste­hen klingt für vie­le wie ein Para­dies — über die Hälf­te der Deut­schen steht zwi­schen 5 und 7 Uhr auf, fast 10% ste­hen sogar noch frü­her auf. 80 Pro­zent haben Pro­ble­me damit, mor­gens aus dem Bett zu kom­men. Dies liegt dar­an, dass Du dich noch mit­ten im Tief­schlaf befin­dest. In dei­nem Kör­per befin­det sich noch viel Mela­to­nin, an Auf­ste­hen denkst Du dabei nicht. Dein Wecker stellt sich damit aktiv gegen dei­ne inne­re Uhr und bringt den zir­ka­dia­nen Rhyth­mus durcheinander.

Ein Jet­lag stört Dei­nen bio­lo­gi­schen Rhyth­mus und bringt dei­ne inne­re Uhr durch­ein­an­der. Nor­ma­ler­wei­se merkst Du das vor allem, wenn Du in eine ande­re Zeit­zo­ne fliegst. Doch auch wenn Du jeden Mor­gen durch Dei­nen Wecker geweckt wirst, bringst du Dei­nen zir­ka­dia­nen Rhyth­mus durch­ein­an­der. Das Aus­schla­fen am Wochen­en­de ver­wirrt Dei­nen Kör­per zusätz­lich, Dein Stoff­wech­sel kommt durch­ein­an­der, da sich bei­spiels­wei­se auch Dei­ne Mahl­zei­ten ver­schie­ben. Stehst du jeden Mor­gen ent­ge­gen Dei­ner inne­ren Uhr auf, wirkt sich der sozia­le Jet­lag in Fol­ge von Abge­schla­gen­heit und Müdig­keit auf Dich aus, was dau­er­haf­te Schä­den anneh­men kann.

Gene­tisch bedingt gibt es Men­schen, die eher zu den Früh­auf­ste­hern gehö­ren und die­je­ni­gen, die lie­ber spä­ter auf­ste­hen.  Doch auch für Eulen gilt: Klin­gelt der Wecker, soll­te nicht fünf­mal die Snoo­ze Tas­te gedrückt wer­den. Auch wenn die Ver­lo­ckung groß ist, kann die Schlum­mer-Tas­te nicht nur unse­ren Bett­nach­barn stö­ren, son­dern auch schlecht für unse­ren Kör­per sein. Dein Kör­per schüt­tet wie­der Hor­mo­ne aus und glei­tet in die Schlaf­pha­se, wird jedoch sofort durch den erneu­ten Weck­ton gestört. Dadurch fühlst Du dich auch nach 10min Snoo­ze nicht fri­scher für den Tag. Außer­dem kann es sein, dass sich die Zeit Dei­ner Schlaf­trun­ken­heit von 15–30min auf bis zu 3h ausdehnt.

Ein schwä­bi­sches Unter­neh­men hat den Ver­such gewagt und sei­ne Mit­ar­bei­ter aus­schla­fen las­sen. Anstatt zwi­schen 7 und 8 Uhr bei der Arbeit sein zu müs­sen, durf­ten die Mit­ar­bei­ter ohne Wecker auf­ste­hen. Es zeig­te sich, dass die Teil­neh­mer der Stu­die etwa eine hal­be Stun­de län­ger schlie­fen, aber trotz­dem spä­tes­tens um 9 Uhr an ihrem Arbeits­platz waren. Die Mit­ar­bei­ter waren leis­tungs­fä­hi­ger und fühl­ten sich fit­ter. Auch für das Unter­neh­men hat das durch­aus Vor­tei­le. Rund 60 Mil­li­ar­den Dol­lar kos­tet die deut­sche Wirt­schaft unaus­ge­schla­fe­ne Arbeit­neh­mer mit den Fol­gen von Schlaf­man­gel.
Auch wenn Du bei Dei­ner Arbeits­stel­le nicht aus­schla­fen kannst, ver­brin­ge dei­ne Früh­stücks- und Mit­tags­pau­se drau­ßen und bewe­ge Dich etwas. Das hilft Dir wacher zu werden.

Schlaf­pha­sen­we­cker wecken dich nicht zu einer fes­ten Uhr­zeit, son­dern in einem Zeit­raum. Durch Sen­so­ren am Kopf oder Mes­sung dei­ner Bewe­gung stel­len sie fest, wann Du dich in einer Leicht­schlaf­pha­se befin­dest. Sen­so­ren am Hirn kön­nen dei­ne Gehirn­ak­ti­vi­tät mes­sen, wäh­rend ande­re Pro­duk­te wie bei­spiels­wei­sen Schlaf­tra­cker oder auch Schlaf-Apps, dei­ne Bewe­gun­gen wäh­rend einer Leicht­schlaf­pha­se auf­zeich­nen und dich dann auf­we­cken kön­nen. So holen sie Dich sanft aus dem Schlaf und Du hast fast das Gefühl, ohne Wecker aufzustehen.

Katharina Hahn

Katha­ri­na Hahn

Katha­ri­na stu­diert Poli­tik­wis­sen­schaf­ten in Fried­richs­ha­fen. Wäh­rend dem Stu­di­um hat sie mit zwei Neben­jobs gemerkt, wie sich zu wenig Schlaf auf Geist und Kör­per aus­wir­ken kann. Aus fami­liä­ren Grün­den hat sie das The­ma Schlaf schon früh als wich­tig erkannt und sich inten­siv mit dem The­ma aus­ein­an­der­ge­setzt. Ihr ist es wich­tig die­ses Wis­sen wei­ter­zu­ge­ben, um zu einem gesün­de­ren Schlaf beizutragen.

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