Ein Kind schläft im Herbstlaub.

Wel­che Aus­wir­kun­gen hat die Jah­res­zeit auf Dei­nen Schlaf?

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Die Tage wer­den län­ger und die Son­ne scheint schon mor­gens in Dein Zim­mer. Der Früh­ling kommt – doch für vie­le ist das durch Müdig­keit und Abge­schla­gen­heit eher eine Kla­ge als eine Freu­de. Zur Beginn der Win­ter­zeit fällt es vie­len dage­gen schwer, mor­gens aus dem Bett zu kom­men, die Dun­kel­heit lädt dazu ein, zuhau­se und im Bett zu blei­ben. Doch ist es wirk­lich die Jah­res­zeit, die sich auf dei­nen Schlaf auswirkt?

Im Win­ter zie­hen sich vie­le Tie­re zurück in ihren Win­ter­schlaf und krie­chen erst zum Früh­ling in den ers­ten Son­nen­strah­len wie­der aus ihren Löchern her­vor. Auch der Mensch passt sich mit unter­schied­li­chen Akti­vi­täts­pha­sen und sei­nem Schlaf an die Jah­res­zei­ten an. Die lan­gen, hel­len Som­mer­mo­na­te ste­hen den dunk­len, kur­zen Win­ter­mo­na­ten gegen­über. Men­schen, die wei­ter weg vom Äqua­tor leben sind von die­sem Wech­sel stär­ker betrof­fen, da der Wech­sel hier extre­mer ausfällt.

Im Som­mer ist es im Schlaf­zim­mer oft heiß und sti­ckig, auch das Lüf­ten vor dem Schla­fen­ge­hen bringt nicht viel fri­sche Luft her­ein. Um gut ein­schla­fen zu kön­nen, muss Dei­ne Kern­tem­pe­ra­tur aller­dings um etwa 1 Grad absin­ken. Fällt die Kern­tem­pe­ra­tur unter einen bestimm­ten Grenz­wert, sen­det Dein Kör­per Signa­le, die mit der zuneh­men­den Dun­kel­heit dar­auf hin­wei­sen, dass es Zeit zum Schla­fen ist. In der hei­ßen Jah­res­zeit kann die Hit­ze damit dei­nen Schlaf erschwe­ren. Der Mela­ton­in­spie­gel steu­ert sich durch die Dun­kel­heit der Nacht und dem damit ein­her­ge­hen­den Tem­pe­ra­tur­ab­fall. Ein hei­ßes Bad vor dem Schla­fen hilft, die inne­re Wär­me durch die gewei­te­ten Blut­ge­fä­ße abzu­ge­ben und so zu einem schnel­len Ein­schla­fen. 18 Grad gel­ten als die opti­ma­le Schlaf­tem­pe­ra­tur im Schlaf­zim­mer.

Auch die Luft­feuch­tig­keit ver­än­dert sich in den Jah­res­zei­ten. Die drü­cken­de Schwü­le im Som­mer kann das Ein­schla­fen manch­mal unmög­lich erschei­nen las­sen. In der kal­ten Jah­res­zeit sorgt die Hei­zung dage­gen für zu tro­cke­ne Luft und beein­flusst dei­nen Schlaf. Tipps, wie Du die Luft­feuch­tig­keit im Schlaf­zim­mer erhö­hen und ernied­ri­gen kannst, fin­dest Du auf unse­rer Website.

Der Som­mer ist vor­bei — und die Biki­ni­fi­gur auch. Im Win­ter bewe­gen sich die meis­ten Men­schen deut­lich weni­ger, als im Som­mer. Doch Bewe­gung wirkt sich eben­so auf Dei­ne Schlaf­qua­li­tät aus, wie sich Dein Schlaf auf Dei­ne Leis­tungs­fä­hig­keit aus­wirkt. Ver­su­che also auch im Win­ter in Bewe­gung zu blei­ben – am bes­ten im Frei­en. In der dunk­len Jah­res­zeit ver­brin­gen wir die meis­te Zeit näm­lich unter Kunst­licht drin­nen. Ohne ech­tes Tages­licht bleibt der Mela­ton­in­spie­gel erhöht und Du wirst nicht rich­tig wach, denn Dir fehlt das Vit­amin D des Son­nen­lichts, das Dei­nen Sero­to­nin Spie­gel anstei­gen lässt. Stu­di­en haben gezeigt, dass Vit­amin D Man­gel zu Müdig­keit und Abge­schla­gen­heit führt.

Mit dem Früh­ling kom­men die wär­me­ren Tem­pe­ra­tu­ren. Vie­le wer­den jedoch mit den ers­ten war­men Tagen antriebs­los und müde. Die­se Früh­jahrs­mü­dig­keit geht oft ein­her mit Schwin­del­ge­fühl, Gereizt­heit und weni­ger Leis­tungs­fä­hig­keit. Als Reak­ti­on auf die wär­me­ren Tem­pe­ra­tu­ren  wei­tet der Kör­per die Blut­ge­fä­ße. Der Blut­druck rutscht dabei in den Kel­ler und Du wirst schläf­rig. Außer­dem ist der Mela­ton­in­spie­gel nach den Win­ter­mo­na­ten beson­ders hoch. Die län­ger wer­den­den Tage regen zu einer ver­stärk­ten Sero­to­nin Pro­duk­ti­on an, wäh­rend der Mela­ton­in­spie­gel zurück­geht. Dein Kör­per reagiert auf die­se Hor­mon­ver­än­de­rung mit Müdig­keit. Meist braucht der Kör­per zwei bis vier Wochen, um sich an die Umstel­lung anzupassen.

Sai­so­nal affek­ti­ve Stö­run­gen ähneln einer Depres­si­on, kom­men jedoch vor­wie­gend in den Jah­res­zei­ten mit wenig Son­nen­licht vor. Daher wer­den sie oft auch als Win­ter­de­pres­sio­nen bezeich­net. Ursa­che einer SAD ist unter ande­rem der gerin­ge Sero­ton­in­spie­gel in den kal­ten, dunk­len Jah­res­zei­ten. Damit ein­her gehen vor allem eine star­ke Müdig­keit mit Leis­tungs­ab­fall und Abge­schla­gen­heit. Eine gestör­te Mela­to­nin­pro­duk­ti­on kann durch die Wech­sel der Licht­ver­hält­nis­se ent­ste­hen, was Dei­nen zir­ka­dia­nen Rhyth­mus aus dem Gleich­ge­wicht bringt.

Ver­schie­de­ne Jah­res­zei­ten för­dern ver­schie­de­ne Erkran­kun­gen wie Arthri­tis oder Migrä­ne und wir­ken sich auf Dei­nen Schlaf aus. Im Früh­ling kämp­fen vie­le mit Heu­schnup­fen und im Win­ter erwischt Dich die Grip­pe. Die Fol­gen sind Kopf­schmer­zen, Fie­ber und eine ver­stopf­te Nase. Auch dies beein­flusst Dei­nen unge­stör­ten Schlaf.

  • Ach­te auf eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung mit viel Obst und Gemü­se, das unter­stützt die Stoffwechselprozesse
  • Bewe­gung ist auch im Win­ter gefragt
  • Gehe auch im Win­ter drau­ßen spa­zie­ren, um etwas Son­nen­licht abzubekommen
  • Ver­mei­de trotz (Früh­jahrs) Müdig­keit einen aus­ge­dehn­ten Mit­tags­schlaf, mache statt­des­sen lie­ber einen kur­zen power-nap
  • Wech­sel­du­schen & Sau­na­gän­ge trai­nie­ren die Blutgefäße

Und noch ein Tipp zur Zeit­um­stel­lung: ver­su­che schon eini­ge Tage vor der Zeit­um­stel­lung frü­her zu Bett zu gehen. Begin­ne mit 10min und gehe so immer etwas frü­her zu Bett als gewohnt. Dadurch kann sich dein Kör­per bes­ser an die neue Schlaf­zeit anpassen.

Katharina Hahn

Katha­ri­na Hahn

Katha­ri­na stu­diert Poli­tik­wis­sen­schaf­ten in Fried­richs­ha­fen. Wäh­rend dem Stu­di­um hat sie mit zwei Neben­jobs gemerkt, wie sich zu wenig Schlaf auf Geist und Kör­per aus­wir­ken kann. Aus fami­liä­ren Grün­den hat sie das The­ma Schlaf schon früh als wich­tig erkannt und sich inten­siv mit dem The­ma aus­ein­an­der­ge­setzt. Ihr ist es wich­tig die­ses Wis­sen wei­ter­zu­ge­ben, um zu einem gesün­de­ren Schlaf beizutragen.

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