Schlafstörungen in den Wechseljahren treten bei vielen Erwachsenen ab dem Alter von 50 Jahren auf. Besonders stark betroffen sind Frauen. Nächte werden kurz und das Einschlafen wird immer schwieriger. Auf die Dauer kann es zu chronischen Schlafstörungen kommen, was zu gesundheitlichen Schäden führt. Nicht nur die Psyche wird belastet, sondern auch der Körper an sich. Dadurch erhöht sich das Risiko für andere Erkrankungen, wie z.B. Herz-Kreislauf-Störungen. Woran liegt der plötzliche Umschwung und was kannst Du dagegen unternehmen?
Warum genau in den Wechseljahren?
Der genaue Grund für die Störungen ist noch nicht wissenschaftliche belegt. Es wird vermutet, dass ein sinkender Östrogenspiegel ein biologisches Chaos im Körper verursacht, weshalb sich der Schlafzyklus rasant verändert. Östrogen ist ein Sexualhormon, was hauptsächlich bei Frauen im Periodenzyklus eine wichtige Rolle spielt. Das Hormon agiert aber auch im Gehirn. Es fördert verschiedenste Schlafphasen und Stoffwechselvorgänge. Somit kann ein sinkender Östrogenspiegel für schlaflose Nächte sorgen. Ein weiteres Hormon, Progesteron, kann in den Wechseljahren ebenfalls an Effizienz verlieren. Somit haben beide Hormone einen ähnlichen Effekt. Andere Gründe können psychische Umstände, wie z.B. Depressionen, oder auch eine Schilddrüsenüberfunktion sein.
Was hilft gegen Schlafstörungen in den Wechseljahren?
Die Art wie die Wechseljahre ablaufen, hängt nicht nur von dem Betroffenen selbst ab, sondern auch von seinem Umfeld und den Lebensumständen. Wenn Du ein eher stressiges Leben führst, kann sich das stark auf den Verlauf der Wechseljahre ausüben. Viel Stress sorgt dafür, dass Stresshormone wie Cortisol vermehrt produziert werden. Das kann dein biologisches System auf den Kopf stellen und wichtige Prozesse hemmen. Somit solltest Du einen ruhigen und stressfreien Alltag anstreben. Der Schlaf kann auf verschiedene Art und Weisen verbessert werden und Schlafmangel wird somit teils verhindert. Um den Schlaf allgemein zu verbessern, solltest Du darauf achten, möglichst viel Bewegung zu haben. Extremer Sport vor dem Schlafen soll jedoch vermieden werden. Versuche genügend Sonnenlicht zu bekommen und achte auf frühe Bettzeiten! Außerdem verschlechtern Alkohol und Koffeingetränke den Nachtzyklus.
Welche Sportarten können Dir helfen?
Sport in Kombination mit gesunder Ernährung kann Dein Schlafverhalten stark verbessern. Sportarten wie Yoga tun Deinem Körper besonders gut. Dabei wird die verspannte Muskulatur relaxed und die Psyche beruhigt. Lockert man seine Verkrampfungen, kann der Körper besser und ruhiger in den Schlaf fallen. Das wird sich langzeitig auch positiv auf deine Gesundheit ausüben. Aber nicht nur Yoga kann deine Gesundheit fördern und somit die Schlafstörungen verhindern. Wichtig ist nur: extremer Sport am Abend oder vor dem Schlaf kann deinen Zyklus wieder auf den Kopf stellen. Achte auf die richtige Zeit und übertreib es nicht bei den Übungen!
Homöopathische und pflanzliche Mittel
Es gibt diverse pflanzliche Mittel, die Dir helfen können, einen tieferen Schlaf zu haben. Jamswurzel-Präparate, pflanzliche Östrogene, Rotklee oder auch Hopfen gelten als natürliche Schlafmittel. Wissenschaftlich bewiesen ist deren Wirkung jedoch nicht.
Da Schlafstörungen in den Wechseljahren häufig mit Hormontherapien behandelt werden, kann Dir dein Arzt eine homöopathische Therapie empfehlen. Hormontherapien haben häufig Nebenwirkungen und können das Risiko für diverse Erkrankungen erhöhen. Homöopathische Mittel sind dagegen meist frei von Nebenwirkungen und Beschwerden werden auf eine ruhige und sanfte Art behandelt. Für viele Betroffene ist es daher die präferierte Therapie. Zusätzlich scheint sich diese Art von Behandlung nicht auf andere Vorerkrankungen negativ auszuwirken. Dein Arzt kann Dir verschiedene Mittel verschreiben, wie z.B. Cimicifuga oder auch die Tinte des Tintenfisches. Innere Unruhen werden mit diesen Substanzen gelindert und der Schlaf ist somit weniger gestört.
Fazit
Schlafstörungen treten aufgrund der Hormonschwankungen und Veränderungen im Körper während der Wechseljahre häufig auf. Dabei verändern sich auch andere biologische Prozesse, die deine innere Uhr auf den Kopf stellen können. Behalte im Auge, dass chronische Schlafstörungen gesundheitsschädlich sind. Du solltest also so früh wie möglich mit einem Spezialisten in Kontakt treten. Die bereits genannten Tipps können Dir vielleicht sogar schon helfen, ohne dass du einen Arzt besuchen musst!