Schlecht schlafen aufgrund von Alpträumen.

Was sind Alp­träu­me? Und wel­chen Zweck haben sie?

Lese­dau­er 3 Minu­ten

Du rennst um dein Leben, dein Ver­fol­ger kommt immer näher und plötz­lich tut sich ein Abgrund vor dir auf und Du stürzt ins Lee­re. In dem Moment schreckst Du schweiß­ge­ba­det aus dem Schlaf hoch. Alp­träu­me – wer kennt sie nicht? 

Im Schlaf ver­ar­bei­test Du Sor­gen, Wün­sche und auch Ängs­te. Alp­träu­me – oder auch Alb­träu­me — sind Träu­me mit nega­ti­ven Emo­tio­nen, oft ver­bun­den mit Angst und Panik. Damit gehö­ren sie zur Grup­pe der Para­s­om­ni­en. Dies sind alle uner­wünsch­ten Ereig­nis­se oder Erfah­run­gen, die wäh­rend des Ein­tritts in den Schlaf oder im Schlaf auf­tre­ten. Alp­träu­me tre­ten vor­wie­gend in der zwei­ten Nacht­hälf­te wäh­rend der REM Schlaf­pha­se auf und kön­nen von weni­gen Minu­ten bis zu einer hal­ben Stun­de dau­ern. Kin­der und Frau­en sind häu­fi­ger von Alp­träu­men betrof­fen, als Män­ner. Per­so­nen mit post­trau­ma­ti­schen Belas­tungs­stö­run­gen sind über­durch­schnitt­lich häu­fig von Alp­träu­men betrof­fen. Fast jeder lei­det in sei­nem Leben ab und an unter Alp­träu­men. Häu­fen sich die­se aller­dings und beein­träch­ti­gen den Schlaf in star­kem Aus­maß, spricht man von chro­ni­schen Alp­träu­men, die behan­delt wer­den soll­ten. 50% der Erwach­se­nen haben hin und wie­der Alp­träu­me, doch nur etwa 3% der Erwach­se­nen sind von anhal­ten­den, immer wie­der auf­tre­ten­den Alp­träu­men geplagt. 

Man kann zwi­schen idio­pa­thi­schen und post­trau­ma­ti­schen Alp­träu­men unter­schei­den. Idio­pa­thi­sche Alp­träu­me haben kei­ne Erkran­kung als Ursa­che. Wäh­rend idio­pa­thi­sche Alp­träu­me mit­tel­gra­di­ge Angst­re­ak­tio­nen aus­lö­sen und fik­ti­ve Situa­tio­nen beinhal­ten, rufen post­trau­ma­ti­sche Alp­träu­me star­ke bis sehr star­ke Angst­zu­stän­de her­vor und basie­ren auf tat­säch­lich erleb­ten Situa­tio­nen. Post­trau­ma­ti­sche Alp­träu­me sind Fol­ge einer post­trau­ma­ti­schen Belas­tungs­stö­rung oder tief­sit­zen­den Traumen.

Dei­ne Schlaf­hy­gie­ne und dei­ne Umge­bung sind eben­falls ein ent­schei­den­der Fak­tor, um einen erhol­sa­men Schlaf zu erle­ben und Alp­träu­men aus dem Weg zu gehen. Die Tem­pe­ra­tur sowie Luft­feuch­tig­keit im Schlaf­zim­mer, aber auch das rich­ti­ge Licht und die Matrat­ze kön­nen dei­nen Schlaf beein­flus­sen. Fin­de her­aus, wel­che 12 Tipps dei­ne Schlaf­hy­gie­ne ver­bes­sern.

Traum­for­scher Ernest Hart­mann zeig­te einen Zusam­men­hang zwi­schen Alp­traum­häu­fig­keit und Per­sön­lich­keit auf. Per­so­nen mit „dün­nen Gren­zen“, die den Über­gang von Fik­ti­on und Rea­li­tät nicht klar abgren­zen und sen­si­bel auf die Umwelt und sich selbst reagie­ren, zei­gen ver­mehrt Alp­träu­me. Die­se sind meist sehr krea­tiv, offen, sen­si­bel und emo­tio­nal labil. Eine ame­ri­ka­ni­sche Stu­die zeig­te auch, dass zwi­schen kon­ser­va­tiv ori­en­tier­ten Wäh­ler und ver­stärk­ter Nei­gung zu Alp­träu­men eine Kor­re­la­ti­on bestehen kann.

Die Ursa­chen für Alp­träu­me lie­gen oft im Unter­be­wusst­sein. Stress, psy­chi­sche aber auch teil­wei­se phy­si­sche Belas­tung kön­nen Alp­träu­me aus­lö­sen. Auch das aktu­el­le Tages­ge­sche­hen und damit ver­bun­de­ne Emo­tio­nen sowie bestimm­te Medi­ka­men­te kön­nen die Nacht­schre­cken ver­ur­sa­chen. Wer oft unter Alp­träu­men lei­det soll­te Alko­hol am Abend vor dem Zubett­ge­hen ver­mei­den. Uner­füll­te Wunsch­vor­stel­lun­gen, die vom Ich-Bewusst­sein nicht tole­riert wer­den, kön­nen die damit ver­bun­de­ne Angst akti­vie­ren und somit Alp­träu­me aus­lö­sen. Das lim­bi­sche Sys­tem, wel­ches für dei­ne Emo­tio­nen ver­ant­wort­lich ist, ist bei Alp­träu­men beson­ders aktiv. Alp­träu­me kön­nen dir so zei­gen, was dir im All­tag nicht immer bewusst ist und dich in dei­nem Unter­be­wusst­sein beschäftigt. 

Mit­hil­fe der “imagery rehear­sal the­ra­py” ler­nen Betrof­fe­ne einen ande­ren Aus­gang des Alp­traums her­bei­zu­füh­ren und damit das Dreh­buch aktiv zu ver­än­dern. Tre­ten immer wie­der die­sel­ben Alp­träu­me auf, kann es hel­fen den Traum tags­über immer wie­der durch­zu­spie­len und sich ein ande­res Ende zurecht­zu­le­gen. Dies wird im Schlaf dann über­nom­men.
Eine wei­te­re Mög­lich­keit ist sich mit Klar­träu­men den Alp­traum bewusst und somit steu­er­bar zu machen. Aller­dings ist die­se Metho­de anfangs sehr schwer umzu­set­zen, da Du dir wäh­rend eines Traums aktiv bewusst machen musst, dass Du träumst. Tags­über stellst Du dir wie­der­holt die Fra­ge, ob du wach bist oder träumst. Mit der Zeit beginnst Du, dir die­se Fra­ge auch in der Nacht zu stel­len und Du spürst aktiv, dass Du träumst. Dadurch ver­liert dein Alp­traum an Gefahr.
Ein Schlaf­la­bor kann eben­falls hel­fen, den eige­nen Schlaf genau­er zu analysieren.

  • Es kann hel­fen den Traum auf­zu­schrei­ben oder aufzumalen
  • Sprich mit dir nahe­ste­hen­den Per­so­nen dar­über, was dich beschäftigt
  • Schal­te das Licht ein und nimm dei­ne Umge­bung aktiv wahr
  • Ein Tee oder hei­ße Milch mit Honig kann hel­fen dich zu beru­hi­gen, damit du bes­ser wie­der ein­schla­fen kannst
  • Ruhe und fes­te Ritua­le vor dem Schla­fen­ge­hen hel­fen, die Gedan­ken abzu­schal­ten und beru­higt in den Schlaf zu gleiten
  • Ach­te auf eine gute Schlaf­hy­gie­ne mit unse­ren 12 Tipps
Katharina Hahn

Katha­ri­na Hahn

Katha­ri­na stu­diert Poli­tik­wis­sen­schaf­ten in Fried­richs­ha­fen. Wäh­rend dem Stu­di­um hat sie mit zwei Neben­jobs gemerkt, wie sich zu wenig Schlaf auf Geist und Kör­per aus­wir­ken kann. Aus fami­liä­ren Grün­den hat sie das The­ma Schlaf schon früh als wich­tig erkannt und sich inten­siv mit dem The­ma aus­ein­an­der­ge­setzt. Ihr ist es wich­tig die­ses Wis­sen wei­ter­zu­ge­ben, um zu einem gesün­de­ren Schlaf beizutragen.

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