Du liegst nachts wach, wältzt dich von der einen zur anderen Seite und zählst dabei das tausendste Schäfchen, das über den Zaun springt? Jeder erlebt ab und zu eine unruhige schlaflose Nacht. Deine Gedanken kreisen immer wieder um ein bestimmtes Thema und Du kommst einfach nicht zur Ruhe oder Du kannst immerzu nur daran denken, dass Du morgen wieder fit sein musst und in deinem Kopf wiederholt sich immer wieder: Ich kann nicht schlafen. Eine schlaflose Nacht kann viele Ursachen haben. Gründe warum Du nicht schlafen kannst, findest du hier! Kannst Du nächtelang nicht schlafen, kann auch eine Insomnie vorliegen.
Das passiert in Deinem Körper, damit du einschläfst
Wann Du schläfst hängt im wesentlichen von deinem individuellen zirkadianen Rhythmus sowie dem Hormon Melatonin ab. Deine innere Uhr wird vom Sonnenlicht gesteuert, ist aber bei jedem individuell. Dein zirkadianer Rhythmus steuert auch deine Körpertemperatur. Damit Du einschlafen kannst, muss Deine Kerntemperatur um etwa 1 Grad absinken. Das Hormon Melatonin wird bei Eintritt der Dunkelheit freigesetzt und gibt den Startschuss zum Schlaf. Sobald der Schlaf da ist, sinkt der Melatoninspiegel. Mit dem morgendlichen Sonnenlicht wird die Melatoninzufuhr ganz unterbrochen.
Insomnie: nächtelang keine Ruhe
Leidest Du an Insomnie kannst Du nicht einfach nur nicht schlafen. Insomnie liegt dann vor, wenn Du nicht schlafen kannst, obwohl Du dir ausreichend Zeit zum Schlafen nimmst, was bedeutet mehr als sieben Stunden pro Nacht. Tagsüber erfahren die Betroffenen erhebliche Leistungsbeeinträchtigungen und leiden seit mindestens drei Monaten an mindestens drei Nächten pro Woche an Schlaflosigkeit. Mehr als 9 Prozent der Erwerbstätigen leiden an einer Insomnie, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind, als Männer. Der REM-Schlaf ist hierbei stark fragmentiert und die Betroffenen wachen immer wieder in der Nacht auf. Tagsüber fühlen sie sich dadurch energielos und erschöpft. Zu circa 28 bis 45 Prozent werden Schlafstörungen an die Kinder weitergegeben, sie sind also in begrenztem Maße genetisch vererbbar. Einige Anregungen zur Selbsttherapie findest du auf unserer Website, im Zweifel sollte jedoch immer ein Arzt aufgesucht werden.
Ich kann nicht schlafen: Psychologische Gründe
Häufig spielen psychologische Aspekte eine Rolle, warum Dich immer wieder der Gedanke plagt: Ich kann nicht schlafen. Trauer, Sorgen oder emotionale Ängste wirken sich auf Deinen Schlaf oder besser Deinen Nicht-Schlaf, aus. Dein sympathisches Nervensystem kommt durch Deine kreisenden Gedanken nicht zur Ruhe und bleibt überaktiv. Dadurch erhöhen sich Blutdruck und die Herzfrequenz. Ausgelöst durch akuten Stress oder eine empfundene Bedrohung, erhöht sich das Stresshormon Cortisol in Deinem Körper sowie Adrenalin und Noradrenalin. Deine Körpertemperatur fährt somit nicht runter und Deine Herzfrequenz beschleunigt sich. Auch der immer wiederkehrende Gedanke „Ich kann nicht schlafen“ fördert weiter das Stresshormon und trägt nicht dazu bei, dass sich Schlaf einstellen kann. Die Gehirnregionen, welche Emotionen erzeugen und Erinnerungen zusammentragen bleiben aktiv. Emotionale Probleme und Erinnerungen laufen in einer Endlosschleife ab und verhindern, dass sich Schlaf einstellen kann.
Ich kann nicht schlafen: äußere Einflüsse
Neben biologischen und pychologischen Aspekten gibt es auch einige äußere Einflüsse, die Deinen Schlaf beeinträchtigen können.
- Licht: Künstliche Beleuchtung in Innenräumen sorgt dafür, dass sich das Schlafhormon Melatonin, welches bei Dunkelheit eintritt, nicht ausschütten kann. Die innere Uhr verschiebt sich dadurch und schnell leidest Du an Einschlafschwierigkeiten, da die Melatoninausschüttung sich verzögert. Eine Studie stellte fest, dass sich der Melatoninspiegel um 23% reduzierte, wenn Personen zwei Stunden vor dem Zubettgehen ein Ipad mit blauem LED Licht nutzten.
- Alkoholkonsum: Viele meinen, mit Alkohol besser schlafen zu können. Alkohol betäubt Dich zwar und bewirkt, dass Du nicht mehr das Bedürfnis verspürst wach zu bleiben, allerdings stellt sich hier kein direkter Schlaf ein. Vielmehr stellt sich eine Art Betäubung ein. Oft ist der Schlaf häufiger unterbrochen, was die Betroffen meist aber gar nicht merken und der REM-Schlaf wird stark unterdrückt. Die chemischen Stoffe, die beim Alkoholabbau entstehen, verhindern dies.
- Temperatur im Schlafzimmer: Viele unterschätzen den Faktor der Temperatur. Um Einschlafen zu können, muss Deine Kerntemperatur absinken. Der Melatoninspiegel wird nämlich neben der Helligkeit auch durch ein Absenken der Temperatur geregelt. Vor allem die Bereiche Hände, Füße und Kopf geben Wärme ab und werden daher gerne auch über die Bettdecke gestreckt. Eine ideale Schlafzimmertemperatur liegt bei 18 Grad, viele schlafen dagegen bei 21 oder 22 Grad. Ein heißes Bad am Abend kann helfen, das Blut an die Hautoberfläche zu befördern und die geweiteten Blutgefäße können die Körperwärme gut abgeben.
- Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer: Im Winter kann durch trockene Heizungsluft schnell zu wenig Luftfeuchtigkeit in Deinem Schlafzimmer sein und im schwülen Sommer ist die Luftfeuchtigkeit viel zu hoch. Die optimale Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Wie du die optimale Luftfeuchtigkeit in Deinem Schlafzimmer erhöhen und erniedrigen kannst, findest du ebenfalls auf unserer Website!
Tipps, die Dir beim Einschlafen helfen
Auf unserer Website findest Du 12 Tipps für eine bessere Schlafhygiene, die Die helfen äußere Einflüsse zu minimieren. Außerdem findest du hier auch 10 Tipps, die Dir allgemein beim Einschlafen helfen sowie einige pflanzliche Mittel im Vergleich, die Dir bei psychologischen Gründen helfen können, Deinen Geist zu beruhigen. Im Zweifel solltest du jedoch ein Schlaflabor oder einen Arzt aufsuchen, um Deine Schlafprobleme gesundheitlich abzuklären.
Katharina Hahn
Katharina studiert Politikwissenschaften in Friedrichshafen. Während dem Studium hat sie mit zwei Nebenjobs gemerkt, wie sich zu wenig Schlaf auf Geist und Körper auswirken kann. Aus familiären Gründen hat sie das Thema Schlaf schon früh als wichtig erkannt und sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Ihr ist es wichtig dieses Wissen weiterzugeben, um zu einem gesünderen Schlaf beizutragen.