Während Elefanten nur etwa vier Stunden pro Tag schlafen, brauchen Tiger bis zu fünfzehn Stunden Schlaf am Tag. Der durchschnittliche Erwachsene schläft dagegen 6,8 Stunde am Tag. Aber ist das genug? Wie viel Schlaf braucht man eigentlich?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schlafdauer nimmt mit dem Alter immer mehr ab
- Auch die REM-Schlafphasen nehmen kontinuierlich ab
- Die meisten Erwachsenen und Senioren bekommen zu wenig Schlaf
- Moderne Technik schadet dem Schlaf teilweise, kann aber auch zunutze gemacht werden
- Der Zusammenhang zwischen Tod und Schlafmangel ist wissenschaftlich noch nicht zu 100% eindeutig, allerdings bringt Schlafmangel viele Folgeerkrankungen mit sich
Wie viel Schlaf braucht man? Vor der Geburt und Kleinkinder
Vor der Geburt schläft der Fötus im Mutterleib fast die ganze Zeit in einem Zustand, ähnlich der REM-Phase. Erst am Ende der Schwangerschaft ist der Fötus bis zu drei Stunden pro Tag wach. Kurz vor der Geburt ist die REM-Schlafphase so lange wie sonst nie mehr, etwa 12 Stunden. Davor verbringt der Fötus die meiste Zeit in einer Mischung aus Non-REM Schlaf und REM-Schlaf, die nicht genau zu definieren ist. Die Menge des REM-Schlafes ist dann am höchsten, wenn das Gehirn die meiste Entwicklungsarbeit zu leisten hat.
Kleinkinder schlafen über mehrere Phasen am Tag und in der Nacht verteilt. Am Anfang schlafen Säuglinge etwa drei bis vier Stunden, bevor Du nachts wieder von Gebrüll geweckt wirst und Dein Baby Hunger hat, die Windeln voll sind oder es einfach Geborgenheit braucht. Ist das Kind ein Jahr alt, hat sich der zirkadiane Rhythmus so langsam eingependelt. Nun schläft das Baby weitestgehend nachts. Insgesamt braucht ein etwa sechs Monate altes Baby 14 Stunden Schlaf. Ein fünf Jahre altes Kind braucht dagegen nur noch etwa 11 Stunden Schlaf. Die REM-Schlafphasen werden dabei immer geringer. Ab wann Babys durchschlafen, findest Du in einem weiteren Artikel von uns.
Wie viel Schlaf braucht man? Jugendliche und Erwachsene
Jugendliche brauchen immer noch etwa 10 Stunden Schlaf pro Tag. Der Tiefschlaf dient als Antriebskraft für die Gehirnreife. Im Teenageralter finden die letzten Entwicklungen und Optimierungen des Gehirns statt. Die innere Uhr verlagert sich bei Jugendlichen allerdings nach hinten. Während Kleinkinder oft gegen acht Uhr zu Bett gehen, steigt der Melatoninspiegel bei Jugendlichen oft erst nach 23 Uhr an.
Erwachsene und Senioren brauchen etwa im Durchschnitt 8–9 Stunden Schlaf am Tag. Der zirkadiane Rhythmus verschiebt sich wieder nach vorne. Allerdings haben Erwachsene aufgrund von Stress und Arbeit oft Probleme genug Schlaf zu bekommen, während Senioren aufgrund von gesundheitlichen Problemen oft nicht genug Schlaf bekommen. Je älter eine Person ist, desto häufiger wacht sie wahrscheinlich nachts wieder auf.
Beachte: Es handelt sich hierbei um Durchschnittswerte. Die Schlafdauer ist individuell und kann um diesen Wert schwanken. Du kannst deshalb deine genaue Schlafdauer herausfinden, indem Du mehrere Nächte hintereinander ohne Wecker aufstehst. Wenn du morgens wach wirst, stehst Du auf. Dann notierst Du deine Schlafdauer und rechnest nach einigen Tagen Deinen Durchschnittswert aus.
Eine Übersicht über die perfekte Schlafdauer findest du hier!
Wie beeinflusst Technik unsere Schlafdauer und wie können wir sie uns zunutze machen?
Die Schlafdauer und Schlafqualität wird maßgeblich von ständiger elektrischer Beleuchtung, der Regulierung der Schlafzimmertemperatur, Koffein, Alkohol und dem morgendlichen Wecker beeinträchtigt. Diesen Wandel der Gesellschaft und der Technik wird nicht rückgängig sein. Allerdings kannst Du ihn Dir zunutze machen! Schlaftracker können den zirkadianen Rhythmus eines Menschen aufzeichnen und Dir so helfen Deinen Schlaf zu analysieren. Einen Vergleich verschiedener Schlaftracker findest Du ebenfalls auf unserer Website!
In einigen Jahren wird es auch so weit sein, Schlaftracker mit Lichtschaltern und Thermostaten zu verknüpfen, um die richtige Schlafzimmertemperatur und das Licht passend zu Deinem Schlaf zu steuern. So könnte das Auf und Ab der Temperatur im Verlaufe der Nacht programmiert werden. Auch die Entwicklung von Lampen, welche vermehrt warmes gelbes Licht am Abend ausstrahlen, kann Deine Schlafqualität verbessern. Das schädliche Blaulicht kann dann mit steigendem Melatoninspiegel gesenkt werden, während es morgens zum Aufstehen und wach werden helfen kann. Du kannst also selbst dazu beitragen, Deine Schlafdauer und Schlafqualität wieder zu optimieren und Dir, das was schädlich ist, zunutze machen!
Führt zu wenig Schlaf zum Tod?
Der Rekord im Nicht-schlafen liegt bei 266 Stunden ohne Schlaf, das sind etwa 11 Tage. Folgen von zu wenig Schlaf sind auf Dauer jedoch Ausfallerscheinungen, Lähmungen, geringe Leistungsfähigkeit und Sekundenschlaf. Außerdem kommt es vermehrt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und anderweitigen körperlichen Beeinträchtigungen. Der Zusammenhang zwischen Tod und Schlaf ist jedoch wissenschaftlich noch nicht ganz geklärt. In verschiedenen Untersuchungen ist die Todesursache auf multiples Organversagen zurückzuführen, welche Rolle der Schlaf dabei genau spielt wird noch erforscht.
Wenn Du Deinen Schlaf optimieren willst, dann schaue gerne unsere 12 Tipps für eine gute Schlafhygiene an.
Quellen u.a.:
- Sleep Need: How Much Sleep and What Kind?
- How much sleep do we need?
Katharina Hahn
Katharina studiert Politikwissenschaften in Friedrichshafen. Während dem Studium hat sie mit zwei Nebenjobs gemerkt, wie sich zu wenig Schlaf auf Geist und Körper auswirken kann. Aus familiären Gründen hat sie das Thema Schlaf schon früh als wichtig erkannt und sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Ihr ist es wichtig dieses Wissen weiterzugeben, um zu einem gesünderen Schlaf beizutragen.