Zähneknirschen — was ist das eigentlich?
Zähneknirschen, auch Bruxismus genannt, entsteht durch das unbewusste Aufeinanderpressen von Ober- und Unterkiefer. Dadurch entsteht ein Knirschen, das Du sogar hören kannst. Knirschst Du mit den Zähnen, reiben sich die Oberflächen Deiner Zähne ab. Das schädigt den Zahnschmelz. Außerdem leiden Menschen, die mit den Zähnen knirschen, unter Symptomen wie Kopf- und Kieferschmerzen, Knacken des Kiefers, Nackenverspannungen und weiteren Symptomen. Eine Übersicht zum Thema Bruxismus findest du hier.
Zähneknirschen — viele Faktoren können eine Rolle spielen
Zähneknirschen kann viele Ursachen haben, oft liegen der Krankheit auch mehrere Ursachen zugrunde. Die aktuelle Forschung entdeckt dabei immer mehr Risikofaktoren, die zur Entstehung von Bruxismus beitragen können.
Meist tragen verschiedene Faktoren dazu bei, dass jemand anfängt, mit den Zähnen zu knirschen. Die häufigsten Ursachen und Risikofaktoren für Zähneknirschen lassen sich in die folgenden drei Gruppen einteilen:
- Psychische Ursachen, z.B. Stress
- Konsum von stimulierenden Substanzen, z.B. Kaffee
- Krankheiten, z.B. Schlafapnoe
Zähneknirschen — psychische Ursachen
Häufig spielen beim Zähneknirschen psychische Ursachen eine Rolle. Besonders bei Kindern stehen Ursachen wie chronischer Stress im Vordergrund, zum Beispiel Stress in der Schule oder Mobbing. Aber auch bei Erwachsenen spiegelt das Zähneknirschen häufig ein emotionales Ungleichgewicht wider. Folgende Ursachen können zu Zähneknirschen führen:
- Chronischer Stress
- Depressionen
- Angststörungen
- Emotionale Instabilität
Die Behandlung dieser Ursachen spielt auch bei der Therapie des Zähneknirschens eine wichtige Rolle. Eine Zahnschiene kann zwar die Folgen des Zähneknirschens für die Zähne vermindern und das Knirschen reduzieren, doch sie behebt nicht den Auslöser. Deshalb spielen Entspannungsübungen und das Erlernen von Techniken wie Progressiver Muskelrelaxation nach Jacobson oder Autogenem Training eine wichtige Rolle in der Therapie des Zähneknirschens.
Zähneknirschen — stimulierende Substanzen als Ursache
Du trinkst tagsüber einige Tassen Kaffee oder genehmigst Dir am Abend vor dem Schlafengehen gerne noch ein Glas Wein oder Bier zum Essen? Möglicherweise trägt das dazu bei, dass Du nachts mit den Zähnen knirschst und morgens mit Kopfschmerzen aufwachst. Die folgenden Dinge solltest Du vermeiden, wenn Du an Bruxismus leidest:
- Hoher Koffeinkonsum
- Täglicher Alkoholkonsum
- Rauchen
- Andere Drogen und Medikamente, die Körper und Psyche stimulieren
Anfangs wird es Dir sicher nicht leicht fallen, auf das ein oder andere Laster zu verzichten. Wenn Du unter den Symptomen des Zähneknirschens leidest, kannst Du aber durch den Verzicht auf Kaffee oder Alkohol oft schon viel erreichen.
Zähneknirschen — andere Krankheiten als Ursache
Viele verschiedene Krankheiten können zum Zähneknirschen beitragen. Dazu gehören nicht nur die psychischen Erkrankungen, die oben genannt sind, sondern auch körperliche Krankheiten. Die folgenden Krankheiten sind Risikofaktoren für nächtliches Zähneknirschen:
- Schlafapnoe-Syndrom
- Reflux-Oesophagitis
- Atemwegserkrankungen
- Nächtliche Frontallappen-Epilepsie
Während Krankheiten wie die nächtliche Frontallappen-Epilepsie sehr selten wird, kommen die anderen drei genannten Erkrankungen in Deutschland deutlich häufiger vor.
Kurz zu den einzelnen Erkrankungen:
Das Schlafapnoe-Syndrom ist eine Erkrankung, bei der es zu wiederholten Atemaussetzern in der Nacht kommt. Die Ursachen sind auch hier vielfältig, eine sehr häufige Ursache ist beispielsweise starkes Übergewicht. Wenn Dich das Thema Schlafapnoe-Syndrom interessiert, lies gerne in unseren Artikel zum Thema nach.
Unter Reflux-Oesophagitis versteht man eine Entzündung der Speiseröhre. Diese kommt durch den Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre zustande, was sich häufig als Sodbrennen bemerkbar macht. Der saure Magensaft greift die Schleimhaut der Speiseröhre an. Dadurch kommt es nicht nur zu Schmerzen, sondern auch zu einer Veränderung der Schleimhautoberfläche. Diese kann dann, wenn die Entzündung nicht therapiert wird, langfristig auch zur Entstehung von Speiseröhren-Krebs beitragen.
Die in Deutschland häufigsten Atemwegserkrankungen sind das Asthma und die sogenannte COPD — die Chronisch Obstruktion Lungenkrankheit. Wenn betroffene Patienten in der Nacht schlecht atmen können, kann auch dies zur Entstehung von Bruxismus beitragen.
Zähneknirschen — Ursachen sind vielfältig, Therapiemöglichkeiten aber auch
Oft führen mehrere Risikofaktoren zum Entstehen von Zähneknirschen. Entsprechend gibt es aber auch viele Möglichkeiten, das Problem anzugehen. Einen Überblick über die Therapiemöglichkeiten erhältst du hier. Wenn Du wissen möchtest, ob auch Du von Bruxismus betroffen bist, kann dieser Artikel Dir weiterhelfen.