Für kleine Kinder ist ein Mittagsschlaf oft Pflicht. Doch auch Erwachsene würden sich gerne das ein oder andere mal mittags einfach hinlegen und schlafen. Das berühmte Mittagstief schleicht sich besonders häufig nach dem Essen ein. Zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Länge kann ein Mittagsschlaf aber durchaus gesund sein! Allerdings kommt es entscheidend auf die Dauer an, ein ausgiebiges Nickerchen solltest du vermeiden. Wir erklären dir warum!
Das Wichtigste in Kürze
- Ein kurzer mittäglicher Power Nap wirkt sich positiv auf Leistungsfähigkeit und Konzentration aus
- Ein zu langer Mittagsschlaf wirkt allerdings noch mehr ermüdend
- Menschen mit Schlafstörungen sollten eventuell eher auf einen Mittagsschlaf verzichten
- Entscheidend sind Dauer und Zeitpunkt eines Mittagsschlafes
- Bei Babys und Kleinkindern ist ein Mittagsschlaf sehr sinnvoll und wichtig
Ein kurzer Mittagsschlaf bzw. Power Nap kann Deine Aufmerksamkeit wieder steigern und Du kannst dich besser konzentrieren. Studien berichten, dass Aufgaben wieder effizienter erledigt werden können und weniger Fehler gemacht werden. Außerdem kann sich der Mittagsschlaf positiv auf Deinen Blutdruck auswirken. Gerade in stressigen Phasen trägt der Schlaf zur Entspannung bei und kann Druck lösen. Außerdem verarbeitet Dein Gehirn im Schlaf wichtige Informationen. Auch ein kurzes mittägliches Nickerchen kann wichtige Informationen speichern. Nicht zuletzt wirkt sich ein kurzes Nickercken positiv auf deine Stimmung aus, wodurch auch deine Mitmenschen profitieren. Außerdem unterstützt es Deine Kreativität.
Tipps, wie Du das Mittagstief überwindest findest Du ebenfalls auf unserer Website!
Ein zu langer Mittagsschlaf kann allerdings das Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen erhöhen. Selbst das Sterberisiko kann sich bei zu viel Schlaf erhöhen. Ein mittäglicher Schlaf, der länger als 30 Minuten dauert kann die Mittagsmüdigkeit noch erhöhen. Gerade Menschen mit Schlafstörungen sollten eher auf einen Mittagsschlaf verzichten, da das Einschlafen am Abend sonst (noch) schwerer fallen kann.
Die entscheidenden Faktoren
Der erste entscheidende Faktor ist die Dauer des Mittagsschlaf. Auf einen ausgedehnten Mittagsschlaf solltest Du verzichten und stattdessen einen kurzen Power Nap halten. 20 bis 30 Minuten sind hierbei optimal. Schläfst Du länger kommst Du in eine Tiefschlafphase und das Aufstehen fällt Dir dadurch umso schwerer und Du brauchst länger, um wieder wach zu werden.
Der zweite wichtige Faktor ist die Zeit des Mittagsschlafs. Meistens fallen wir nach dem Mittagessen zwischen 13 und 15 Uhr in das berühmte Mittagstief. Hast Du nach dem Mittagessen noch etwas Zeit, eignet sich hier ein kurzes Schläfchen optimal. Nicht umsonst heißt es “Nach dem Essen sollst Du ruh’n oder tausend Schritte tun”. So kannst du schnell einschlafen und hast einen recht großen Abstand zum nächtlichen Schlaf.
Bei Menschen, die zu den sogenannten Lerchen gehören tritt das Leistungstief jedoch oft erst etwas später, zwischen 16 und 18 Uhr auf. Sie stehen meist spät auf und erreichen dementsprechend spät auch ihre “Mittagsmüdigkeit”. Hier eignet sich der Mittagsschlaf auch zu einem späteren Zeitpunkt, da der Abstand zum nächtlichen Schlaf trotzdem noch gegeben ist.
Die spanische Siesta — wer kennt sie nicht? So unterschiedlich die Kulturen auf der Welt sind, so unterschiedlich auch die Schlafgewohnheiten. Für Südeuropäer ist die Mittagsruhe essentiell, denn zu der heißesten Zeit des Tages ist Arbeit nur schwer möglich. Daher wird die Zeit effektiv zum Ruhen und Schlafen genutzt. In Deutschland gelten Menschen, die einen Mittagsschlaf machen dagegen oft als faul. Dagegen ist in einigen Teilen in Asien eine mittägliche Ruhepause ganz normal. Ein Tagesschlaf gilt oft als Leistungsnachweis. Japaner schlafen zu jeglichen Gelegenheiten und oft überall — ob im Büro, in der U‑Bahn oder in der Pause in der Schule.
In China wurde der Mittagsschlaf sogar 1950 in der Verfassung festgehalten. Mao Zedong hielt das Recht auf mittägliche Ruhe schriftlich fest. Allerdings wurde der Artikel nach seinem Tod wieder zurückgenommen.
Bei Kindern hat der Mittagsschlaf einen anderen Stellenwert. Sie erst können mit steigendem Alter ihr komplettes Schlafbedürfnis in der Nacht auszufüllen. Ein Mittagsschlaf ist daher für Kleinkinder sehr sinnvoll. Ihr Schlafbedarf verringert sich mit steigendem Alter. Wann ein Kind keinen Schlaf am Mittag mehr braucht kann sehr unterschiedlich sein. Hierbei solltest Du die individuellen Bedürfnisse Deines Kindes beachten. Ist Dein Kind allerdings abends zur Zubettgehzeit nicht mehr müde sollte der mittägliche Schlaf verkürzt oder gestrichen werden, damit Dein Kind besser ein- und durchschlafen kann.
Tipps für das optimale Nickerchen
- Selbst wenn Du keine Zeit für ein richtiges Mittagsnickerchen hast, reicht es oft auch schon sich für einige Minuten im Schreibtischstuhl zurückzulehnen und die Augen zu schließen.
- Nutze nicht Dein Bett für den Mittagsschlaf sondern einen Sessel oder ähnliches.
- Verdunkle den Raum nicht, so hilft es Dir leichter, wieder aufzustehen.
- Nutze Koffein als Wecker. Dieses wirkt erst verzögert nach ca. 30 Minuten und macht Dich dadurch rechtzeitig wach.
- Optimal ist auch ein kurzer Spaziergang und etwas Bewegung an der frischen Luft nach Deinem Mittagsschlaf um wieder in Schwung zu kommen.