Wach im Bett aufgrund von Insomnie

Insom­nie und ihre Fol­gen: Hell­wach im Bett

Lese­dau­er 7 Minu­ten
  • Insom­nie erkennst Du dar­an, wenn Du über einen län­ge­ren Zeit­raum Ein­schlaf- oder Durch­schlaf­stö­run­gen hast oder unter zu frü­hem Auf­wa­chen leidest.
  • Die Fol­gen sind viel­fäl­tig und rei­chen von Tages­mü­dig­keit bis hin zu Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten und gestei­ger­ter Aggressivität.
  • Die Ursa­chen sind oft in einer schlech­ten Schlaf­hy­gie­ne sowie in see­li­schen oder kör­per­li­chen Ursa­chen zu finden.
  • Je nach Schwe­re der Erkran­kung kann die Schlaf­lo­sig­keit mit Haus­mit­teln oder mit­tels einer medi­ka­men­tö­sen Behand­lung gut in den Griff bekom­men werden.
  • In die­sem Arti­kel fin­dest Du vie­le Tipps und Anre­gun­gen für eine Selbsttherapie.
  • Im Zwei­fel suche jedoch bit­te immer einen Arzt auf. Die­ser wird die Krank­heit kor­rekt dia­gnos­ti­zie­ren und eine idea­le Behand­lung mit Dir abstimmen.

Rund 30 Pro­zent aller Erwach­se­nen sind immer mal wie­der davon betrof­fen – bei unge­fähr 4 Pro­zent der Bevöl­ke­rung ent­wi­ckelt sich sogar eine Krank­heit dar­aus: Schlaf­lo­sig­keit (Insom­nie). Die nächt­li­che Wach­heit ist nicht nur ner­vig, son­dern schlägt sich meist mas­siv auf die Stim­mung am Fol­ge­tag nie­der. Über­mü­det und dünn­häu­tig sehnt man sich über Stun­den danach, end­lich wie­der ins Bett fal­len zu kön­nen. Um dann, wenn es soweit ist, aber­mals hell­wach da zu lie­gen. Ein Teu­fels­kreis, der schnell an Eigen­dy­na­mik zunimmt. War­um Du schon bei den ers­ten Anzei­chen einer Insom­nie gegen­steu­ern soll­test, erfährst Du in die­sem Artikel.

Sym­pto­me von Insomnie

An die­sen drei Anzei­chen erkennst Du Schlaflosigkeit

1. Ein­schlaf­stö­run­gen

Der Betrof­fe­ne liegt nach dem Zubett­ge­hen wei­ter­hin wach. Die Müdig­keit ist plötz­lich ver­schwun­den. Statt­des­sen set­zen inten­si­ve Gedan­ken, Erin­ne­run­gen oder Emp­fin­dun­gen ein. Der ersehn­te Schlaf rückt in wei­te Ferne.

2. Durch­schlaf­stö­run­gen

In die­sem Fall schläft der Betrof­fe­ne zwar ein, wacht dann aber nach einer gewis­sen Zeit urplötz­lich wie­der auf. Obwohl es mit­ten in der Nacht ist, fühlt sich die Per­son eher wach.

3. Frü­hes Aufwachen

Dabei wacht der Mensch weit vor dem Klin­geln des Weckers auf. Den Rest der Nacht wird er hell­wach und auf den Mor­gen war­tend verbringen.

Das musst Du über die drei ver­schie­de­nen Insom­nie Sym­pto­me wissen: 

Tre­ten die Sym­pto­me spo­ra­disch auf, ist das meist kein Pro­blem, da der feh­len­de Schlaf in der fol­gen­den Nacht wie­der aus­ge­gli­chen wer­den kann. Pro­ble­ma­tisch wird es, wenn die Ein- oder Durch­schlaf­stö­run­gen anhal­ten. Dann schlägt sich das nicht nur auf die Stim­mung, son­dern auch auf die Leis­tungs­fä­hig­keit nie­der. Schlimms­ten­falls löst die Schlaf­lo­sig­keit wei­te­re Erkran­kun­gen aus.

Per­sön­li­che Fol­gen von Insomnie

Die­se Aus­wir­kun­gen hat Schlaflosigkeit

Insom­ni­en (so der medi­zi­ni­sche Fach­aus­druck) wir­ken sich auf das gesam­te Wohl­be­fin­den aus. Dabei kön­nen anhal­ten­de Stö­run­gen im zir­ka­dia­nen Sys­tem zu Kon­se­quen­zen führen:

  • Tages­mü­dig­keit, Trägheit
  • erhöh­te Unfallwahrscheinlichkeit
  • Kopf­schmer­zen, Migräne-Neigung
  • man­geln­de Konzentrationsfähigkeit
  • Erin­ne­rungs­lü­cken, schlech­te Merk- und Lernfähigkeit
  • Ner­vo­si­tät, Aggressivität
  • Nie­der­ge­schla­gen­heit, depres­si­ve Gedanken
  • über­mä­ßi­ger Appe­tit oder Appetitlosigkeit
  • Licht- und Lärmempfindlichkeit
  • sozia­le bzw. fami­liä­re Probleme

Fazit:
Wer län­ger unter Schlaf­lo­sig­keit lei­det, ris­kiert nicht nur sei­ne Gesund­heit. So führt die man­geln­de Leis­tungs­fä­hig­keit bei vie­len Betrof­fe­nen nicht sel­ten zu Pro­ble­men im Beruf. Zudem lei­det das Pri­vat­le­ben bzw. die Fami­lie unter den Stim­mungs­schwan­kun­gen. Des­halb müs­sen Insom­ni­en behan­delt werden. 

Ursa­chen von Insomnie

Die­se Aus­lö­ser trig­gern Schlaflosigkeit

Es gibt vie­le ver­schie­de­ne Ursa­chen, die Insom­ni­en her­vor­ru­fen kön­nen. Erschwe­rend kommt hin­zu, dass man­che Aus­lö­ser nicht iso­liert, son­dern mit­ein­an­der in Kom­bi­na­ti­on auf­tre­ten und sich gegen­sei­tig ver­stär­ken. Die­se nega­ti­ven Insom­nie-Ver­ur­sa­cher soll­test Du kennen:

Stress

Wer tags­über unter Feu­er steht, kann abends oft nur schwer abschal­ten. Dann beginnt das gefürch­te­te „Gedan­ken­ka­rus­sell“ und die Schlaf­lo­sig­keit wird chronisch.

Zu den typi­schen stress­aus­lö­sen­den Fak­to­ren gehören:

  • Arbeits­lo­sig­keit
  • Geld­sor­gen, Zukunftsängste
  • Leis­tungs­druck und Überarbeitung
  • Kon­flik­te im pri­va­ten wie im beruf­li­chen Umfeld
  • gene­rel­le Unzufriedenheit
  • zu hoher Leis­tungs­an­spruch an sich selbst

Gut zu wis­sen:
Zu den typi­schen Ursa­chen einer Insom­nie kann sogar das Zubett­ge­hen selbst gehö­ren! Dann fühlt sich der Betrof­fe­ne bereits beim blo­ßen Gedan­ken ans Schla­fen gestresst. Der Erwar­tungs­druck, end­lich mal wie­der durch­schla­fen zu wol­len, löst die Schlaf­lo­sig­keit aus.

Psy­chi­sche oder see­li­sche Belas­tun­gen bei Insomnie

Oft­mals lei­den psy­chisch erkrank­te Men­schen zusätz­lich an Schlaf­lo­sig­keit. In der Fol­ge kommt dann zu dem sowie­so vor­han­de­nen Lei­dens­druck noch die Angst vor der Insom­nie hinzu.

Eine nich­t­or­ga­ni­sche Insom­nie kann mit die­sen Krank­heits­bil­dern einhergehen:

  • Depres­sio­nen, Angst­stö­run­gen oder depres­si­ve Störungen
  • Ver­hal­tens- und Persönlichkeitsstörungen
  • Demenz
  • Schi­zo­phre­nie und wahn­haf­te Störungen
  • Psy­cho­sen
  • Post­trau­ma­ti­sche Belastungsstörungen

Gut zu wis­sen:
Bei psy­chi­schen Erkran­kun­gen lässt sich nicht immer exakt abtren­nen, inwie­fern die Insom­nie ein Sym­ptom der see­li­schen Belas­tung oder ein eigen­stän­di­ges Krank­heits­an­zei­chen ist. Die­se Unter­schei­dung ist zur Behand­lung der Schlaf­lo­sig­keit jedoch wichtig.

Kör­per­li­che, orga­ni­sche oder neu­ro­lo­gi­sche Pro­ble­me bei Schlaflosigkeit

Ob kurz­fris­tig oder chro­nisch: Phy­si­sche Lei­den gehö­ren zu den typi­schen Ursa­chen für eine Insom­nie. Wer schon mit Schmer­zen zu Bett geht oder sich im Lie­gen unwohl fühlt, der fin­det regu­lär weni­ger gut in den Schlaf. Zudem kön­nen bestimm­te Erkran­kun­gen Aus­wir­kun­gen auf den Hor­mon­haus­halt oder neu­ro­lo­gi­sche Abläu­fe haben. Dies führt wie­der­um zu Ver­än­de­run­gen im Tag-Nacht-Rhyth­mus und för­dert dem­entspre­chend die Insomnie.

Ver­schie­de­ne Erkran­kun­gen kön­nen Schlaf­lo­sig­keit bzw. Insom­ni­en auslösen:

  • Infek­ti­ons­krank­hei­ten wie Lun­gen­ent­zün­dung, Tuber­ku­lo­se, Hirn­haut­ent­zün­dung, Nie­ren- oder Magen-Infektionen
  • Unfäl­le oder Ver­let­zun­gen wie Kno­chen­brü­che und Verbrennungen
  • Par­kin­son oder Demenz
  • Fati­gue
  • Auto­im­mun­erkran­kun­gen wie rheu­ma­to­ide Arthri­tis, Schup­pen­flech­te, mul­ti­ple Skle­ro­se, Hash­i­mo­to oder Schild­drü­sen­über­funk­ti­on, Coli­tis ulcerosa
  • Krebs bzw. Tumorerkrankungen
  • Schmerz-Wahr­neh­mungs­stö­run­gen, aus­ge­löst durch Fibro­my­al­gie, Schlag­an­fall oder das orga­ni­sches Psy­cho­syn­drom (Hirn­tu­mor, Schädel-Hirn-Trauma)
  • Rest­less Legs Syndrom

Gut zu wis­sen:
Nicht immer ste­cken schwe­re oder lebens­be­dro­hen­de Erkran­kun­gen hin­ter der Schlaf­lo­sig­keit. Schon anhal­ten­de Ohren­ge­räu­sche, Reflux, eine leich­te Bla­sen­schwä­che oder Heu­schnup­fen kön­nen eine chro­ni­sche Insom­nie aus­lö­sen.

Medi­ka­men­te und Arzneimittelmissbrauch

Die meis­ten Erkran­kun­gen wer­den mit Medi­ka­men­ten behan­delt. Die­se Prä­pa­ra­te kön­nen wie­der­um selbst Schlaf­lo­sig­keit pro­vo­zie­ren. Dann ist die Insom­nie eine Begleit­erschei­nung der eigent­li­chen Therapie.

Die­se Wirk­stof­fe bzw. Medi­ka­men­te ste­hen im Ver­dacht, Insom­ni­en auszulösen:

  • Theo­phyl­lin, ent­hal­ten in Asthmamitteln
  • Ben­zo­dia­ze­pi­ne in Schlafmitteln
  • Sta­ti­ne (Cho­le­ste­rin- bzw. Lipidsenker)
  • Alpha­blo­cker gegen Bluthochdruck
  • L‑Thyroxin (Schild­drü­sen­hor­mon)
  • Hist­amin-Rezep­tor­blo­cker (Anti­hist­ami­ni­ka)
  • Zyto­sta­ti­ka zur Behand­lung von Krebs

Gut zu wis­sen:
Bestimm­te Anti­de­pres­si­va grei­fen in den Schlaf-Wach-Rhyth­mus ein. Dem­zu­fol­ge wird die wich­ti­ge REM-Schlaf­pha­se nicht mehr erreicht. Die Kon­se­quenz: Das Ein- und Durch­schla­fen ist kaum mehr mög­lich und Schlaf­lo­sig­keit ent­steht. Zu die­sen Wirk­stof­fen zäh­len Amit­ri­pty­lin, Citalo­pram, Ven­la­fa­xin, Mir­ta­za­pin, Esci­talo­pram und Sert­ra­lin. Aber auch eini­ge MAO-Hem­mer, Sero­to­nin-Wie­der­auf­nah­me­hem­mer (SSRI) sowie tri­zy­kli­sche Anti­de­pres­si­va (TZA) könn­ten eine Insom­nie verstärken.

Dro­gen und Rauschmittelkonsum

Rausch­er­zeu­gen­de Sub­stan­zen wir­ken immer auf das zen­tra­le Ner­ven­sys­tem. Dabei drin­gen die Wirk­stof­fe in den Hor­mon­haus­halt ein und ver­än­dern lang­fris­tig den Stoff­wech­sel. Ob Can­na­bis, LSD, Hero­in, Koka­in oder Ecsta­sy – alle berau­schen­den Sub­stan­zen kön­nen bereits bei kur­zer Ein­nah­me­dau­er Schlaf­lo­sig­keit auslösen.

Gut zu wis­sen:
Auch Metha­don oder Ana­bo­li­ka beein­flus­sen die cir­ca­dia­nen Abläu­fe im Kör­per. Selbst dann, wenn man die Wirk­stof­fe „auf Rezept“ ein­nimmt, kann Schlaf­lo­sig­keit aus­ge­löst werden.

Alko­hol und anre­gen­de Getränke

Bereits gerin­ge Men­gen Alko­hol ver­hin­dern die Aus­schüt­tung von Mela­to­nin. Fehlt der Boten­stoff im Gehirn, bleibt die Müdig­keit aus. Dem­zu­fol­ge ent­steht lang­fris­tig eine Insomnie.

Ähn­lich ver­hält es sich mit auf­put­schen­den Geträn­ken wie Ener­gy­drinks, Kaf­fee, grü­nem oder schwar­zem Tee. Das hier­in ent­hal­te­ne Kof­fe­in blo­ckiert dabei wich­ti­ge Rezep­to­ren im Gehirn. Sind die­se Andock­stel­len immun, neh­men sie die schlaf­ein­lei­ten­den Hor­mo­ne nicht mehr wahr, wodurch Schlaf­lo­sig­keit entsteht.

Gut zu wis­sen:
Der Abbau selbst klei­ner Men­gen Alko­hol oder Kof­fe­in dau­ert min­des­tens vier Stun­den lang. Um eine Insom­nie zu behan­deln, soll­te daher eine Karenz­zeit ein­ge­hal­ten werden.

Schlech­te Schlafhygiene

Oft ist es dem Betrof­fe­nen nicht bewusst, aber fal­sche Ritua­le oder ungüns­ti­ge Bedin­gun­gen kön­nen eben­falls eine Insom­nie auslösen.

Fazit: Aus­lö­ser ver­hin­dern und Ursa­chen der Schlaf­lo­sig­keit abstel­len!
Bereits nur eine der hier genann­ten Ursa­chen kann eine chro­ni­sche Insom­nie her­auf­be­schwö­ren. Je mehr bei­tra­gen­de Fak­to­ren vor­lie­gen, des­to eher tritt Schlaf­lo­sig­keit auf. Betrach­te des­halb Dein Lebens­um­feld kri­tisch. Notie­re dabei die Punk­te, die Dir auf­fal­len und zie­he zur Über­win­dung der Schlaf­lo­sig­keit even­tu­ell eine Per­son Dei­nes Ver­trau­ens oder einen Arzt hinzu.

Hil­fe bei Schlaflosigkeit

Bei anhal­ten­der Schlaf­lo­sig­keit und gestie­ge­nem Lei­dens­druck soll­te man sich sei­nem Haus­arzt anver­trau­en. Wir emp­feh­len Dir einen Arzt, wenn:

  • Haus­mit­tel, Schlaf­hy­gie­ne und Schlaf­ri­tua­le die Insom­nie nicht eindämmen.
  • die Schlaf­lo­sig­keit min­des­tens drei Mal pro Woche auftritt.
  • die Pro­ble­me etwa einen Monat lang anhalten.
  • wei­te­re Schlaf­stö­run­gen wie Para­s­om­ni­en oder Schlaf­apnoe auftreten.
  • du auf­grund der Insom­nie tags­über lei­dest und Ein­schrän­kun­gen erfährst.

Beson­der­hei­ten bei Kin­dern und Senioren

Klei­ne Kin­der und älte­re Men­schen schüt­ten eine gerin­ge­re Men­ge an Mela­to­nin aus. Da der Boten­stoff aber die zir­ka­dia­nen Vor­gän­ge steu­ert, lei­den die­se Bevöl­ke­rungs­grup­pen sta­tis­tisch gese­hen häu­fi­ger an Insom­ni­en. Hier könn­te ein Kin­der­arzt oder Geron­to­lo­ge hel­fen und die Schlaf­lo­sig­keit gezielt ergründen.

Fazit:
Fühlst Du dich regel­mä­ßig schlapp und über­for­dert? Lei­det Dein Job, Dein All­tags­le­ben und Dein Wohl­be­fin­den unter der Insom­nie? Dann soll­test Du die Schlaf­lo­sig­keit ernst neh­men und einen Ter­min bei Dei­nem Haus­arzt vereinbaren.

Dia­gno­se von Insomnie

Der Haus­arzt stützt sei­ne Dia­gno­se bei chro­ni­scher Insom­nie auf drei Säulen:

1. Befra­gung rund um die Insom­nie (Ana­mne­se)

Der Medi­zi­ner befragt den Pati­en­ten aus­gie­big zu den aktu­el­len Lebens- und Schlaf­ge­wohn­hei­ten, dem Medi­ka­men­ten­kon­sum, mög­li­chen Stres­so­ren und den indi­vi­du­el­len Fol­gen der Schlaf­lo­sig­keit. Dabei ermit­telt er den sub­jek­ti­ven Schwe­re­grad der Insomnie.

2. Kör­per­li­che Untersuchung

Oft ist die Insom­nie das Sym­ptom einer zugrun­de­lie­gen­den Erkran­kung. Um bei­spiels­wei­se Herz-Kreis­lauf-Pro­ble­me oder Blut­hoch­druck, Schild­drü­sen­ver­än­de­run­gen, Atem­wegs­er­kran­kun­gen oder Magen-Darm-Beschwer­den aus­zu­schlie­ßen, erfolgt ein gründ­li­cher Check. Um Insom­nie-Aus­lö­ser zu iden­ti­fi­zie­ren, wer­den dann gege­be­nen­falls Labor­wer­te oder wei­te­re Unter­su­chun­gen veranlasst.

3. Schlaf­ta­ge­buch bei Schlaflosigkeit

Um den Schwe­re­grad der Insom­nie bes­ser ein­schät­zen zu kön­nen, emp­feh­len die meis­ten Medi­zi­ner das Füh­ren eines Schlaf­ta­ge­buchs. Dabei hält der Pati­ent in den fol­gen­den zwei Wochen detail­liert sei­ne Schlaf- und Wach­heits­pha­sen schrift­lich fest. Die­se Auf­zeich­nun­gen rund um die Schlaf­lo­sig­keit bezieht der Arzt anschlie­ßend in sei­ne Dia­gno­se mit ein.

Fazit:
Die Ursa­chen­for­schung und das Inter­pre­tie­ren der Insom­nie-Sym­pto­me erfor­dert viel Erfah­rung. Fin­det der Arzt kei­ne Erklä­rung für die Schlaf­lo­sig­keit, erfolgt dann gege­be­nen­falls die Wei­ter­über­wei­sung zu einem Fach­arzt oder in ein Schlaflabor.

Behand­lung von Insomnie

Ganz viel­fäl­ti­ge Ursa­chen kön­nen Schlaf­lo­sig­keit aus­lö­sen und genau­so viel­fäl­tig sind die Behand­lungs­mög­lich­kei­ten bei Insom­nie. Zunächst ein­mal müs­sen etwa­ige Krank­hei­ten oder falsch dosier­te Medi­ka­men­te auf­ge­spürt wer­den. Liegt das Pro­blem der Schlaf­lo­sig­keit jedoch woan­ders, kön­nen die­se Ver­fah­ren gegen Insom­nie helfen:

Kogni­ti­ve Ver­hal­tens­the­ra­pie gegen Insomnie

Die Ver­hal­tens­the­ra­pie ist der­zeit das Mit­tel der Wahl zur Behand­lung von Insom­ni­en. Dabei wer­den Ein­stel­lun­gen, Gedan­ken und Über­zeu­gun­gen des Pati­en­ten so ver­än­dert, dass sich dar­aus eine ande­re Selbst­wahr­neh­mung ergibt. Mitt­ler­wei­le kann die kogni­ti­ve Ver­hal­tens­the­ra­pie sogar online absol­viert wer­den. Der Erfolg hält auch nach dem The­ra­pie­en­de wei­ter an.

Medi­ka­men­te gegen Schlaflosigkeit

In sel­te­nen Fäl­len ist die Gabe von Arz­nei­mit­teln sinn­voll. Ins­be­son­de­re bei einer nich­t­or­ga­ni­schen Insom­nie könn­ten kurz­fris­tig Ben­zo­dia­ze­pi­ne oder sedie­ren­de Anti­de­pres­si­va ver­schrie­ben wer­den. Da die­se Wirk­stof­fe aber schnell abhän­gig machen kön­nen und selbst Neben­wir­kun­gen wie Schlaf­lo­sig­keit för­dern sol­len, ist der Ein­satz umstritten.

Fazit:
Die Behand­lung von Insom­ni­en ver­langt immer eine gewis­se Mit­wir­kungs­pflicht des Pati­en­ten. Nur wenn eine Bereit­schaft zur Ver­än­de­rung von Lebens­ge­wohn­hei­ten besteht, kann eine Insom­nie-The­ra­pie erfolg­reich sein.

Tipps zur Selbst­the­ra­pie von Insomnie

Die­se Haus­mit­tel und The­ra­pie­mög­lich­kei­ten kön­nen bei Schlaf­lo­sig­keit hel­fen. Es gibt dabei diver­se Stell­schrau­ben, um eine Insom­nie zu behan­deln. Dem­zu­fol­ge lohnt es sich, mög­lichst vie­le die­ser emp­foh­le­nen Metho­den gegen Schlaf­lo­sig­keit im All­tag auszuprobieren.

Geziel­te Ent­span­nungs­ver­fah­ren gegen Schlaflosigkeit

  • Pro­gres­si­ve Muskelentspannung
  • Auto­ge­nes Training
  • Atem­the­ra­pie
  • Funk­tio­nel­le Entspannung
  • Medi­ta­ti­on
  • Ima­gi­na­ti­ve Ver­fah­ren (Phan­ta­sie­rei­sen)
  • Bio­feed­back
  • Focu­sing
  • Yoga
  • Qigong und Taijiquan

Tipp:
Die genann­ten Ent­span­nungs­ver­fah­ren las­sen sich als Abend­ri­tu­al gegen Schlaf­lo­sig­keit absol­vie­ren, weil sie besänf­ti­gend und har­mo­ni­sie­rend wir­ken.

Ver­bes­ser­te Schlafhygiene

Sor­gen Sie im Schlaf­zim­mer für Sau­ber­keit, Ord­nung und Har­mo­nie. Zu einer guten Schlaf­hy­gie­ne gehö­ren die­se Faktoren:

Tipp:
Damit der Schlaf nicht durch eine vol­le Bla­se unter­bro­chen wird, soll­te daher am Abend nur eine zurück­hal­ten­de Flüs­sig­keits­auf­nah­me statt­fin­den. Zudem ver­steht sich ein frü­hes, leich­tes Abend­essen und der Ver­zicht auf Alko­hol und Kof­fe­in von selbst.

Rund ums Zubettgehen

  • täg­lich zur glei­chen Uhr­zeit schla­fen gehen bzw. aufstehen
  • nicht wach im Bett lie­gen bleiben
  • Ein­schla­fen nicht erzwin­gen wollen
  • kein Mit­tags­schläf­chen hal­ten, son­dern alter­na­ti­ven Power-Nap

Tipp:
Eine Insom­nie lässt sich auch durch eine Her­ab­set­zung der Schlaf­men­ge bekämp­fen. Dabei wird die nächt­li­che Schlaf­dau­er kurz­fris­tig redu­ziert. Die Fol­ge: Der Kör­per sehnt sich dem­entspre­chend ver­mehrt nach Schlaf. So kann das Ein­schla­fen opti­miert und die Schlaf­lo­sig­keit bekämpft werden.

Heil­kräu­ter gegen Insomnie

  • Bal­dri­an­wur­zel
  • Laven­del
  • Hop­fen­zap­fen
  • Melis­sen­blät­ter
  • Pas­si­ons­blu­me

Tipp:
Die Heil­kräu­ter wer­den klas­sisch als Tee zube­rei­tet, las­sen sich aber auch als Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel ein­neh­men. Um die Schlaf­lo­sig­keit zu über­win­den, kön­nen sie alter­na­tiv einem schlaf­för­dern­den Bade zuge­ge­ben werden.

Hand­lungs­emp­feh­lung

Das soll­te man als Betrof­fe­ner tun

Schlaf­lo­sig­keit ist kein Schick­sal. Dabei reicht es oft bereits aus, eini­ge der hier genann­ten Vor­schlä­ge kon­se­quent zu beher­zi­gen, um die Nacht­ru­he zu ver­bes­sern. Ins­be­son­de­re das Füh­ren eines Schlaf­ta­ge­buchs oder die Nut­zung bestimm­ter Apps schaf­fen zusätz­li­che Klar­heit. Hält die Insom­nie jedoch an, soll­test Du dich einem Arzt anvertrauen.

In unse­ren Arti­keln zu Schlaf­stö­run­gen erhältst Du eine gute all­ge­mei­ne Über­sicht zu dem Thema:


Dr. Volker Tritschler

Dr. Vol­ker Tritschler

Vol­ker hat Luft- und Raum­fahrt­tech­nik stu­diert und arbei­tet aktu­ell in einem der größ­ten deut­schen FinTechs. Wäh­rend sei­ner Zeit als Unter­neh­mens­be­ra­ter hat er erfah­ren wie wich­tig guter Schlaf für eine opti­ma­le Leis­tungs­fä­hig­keit ist. Seit­her hat er sich inten­siv mit dem The­ma Schlaf aus­ein­an­der­ge­setzt. Schla­fen ist ihm so wich­tig gewor­den, dass er DeinSchlaf.com gegrün­det hat und so auch ande­ren hel­fen möch­te bes­ser zu schlafen.

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